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Wie hat es uns gefallen

Das Buch ist flott zu lesen,  oft mit leichter Belustigung bei der evtl. sich einstellenden eigenen Reflexion  (was möchten doch die erwachsenen Kinder bei der Erziehung ihrer Kinder wiederum nicht alles besser und anders machen ;-))

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 Was hat uns gefallen

Die Aktualität der Themen angesichts des allerorten spürbaren Klimawandels und des wie- damit- Umgehens,  sorgen für Spannung und Erwartung.

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Was hat uns gestört

Die Lesekreisteilnehmerinnen fanden die Themen teilweise nur angerissen und nicht in die Tiefe gehend. Die Figuren wirkten auf sie oft, vielleicht auch  gewollt,  klischeehaft überzeichnet.

Nicht hineinpassend, ohne Zusammenhang,   erscheint die Szene der Fast-Affäre mit dem Nachbarn Markus, (Klischee liebenswerter Lebenskünstler).

 

Welche Figuren stehen uns am nächsten

Die Entwicklung der Protagonistin Saskia, deren Kinder- und Jugendzeit, erfahren wir im Rückblick im Roman.  Ein Aufwachsen mit Eltern, die versuchen ihren Traum zu leben,  das Lebensgefühl  der Flower-Power-Zeit, mit  der  Ablehnung  von bürgerlichen Wertvorstellungen und Zwängen, antiautoritär und antihierarchisch.

 Saskia und ihre Schwester Sophie, leben in  einer Kommune bei Gorleben, die die Mutter irgendwann verlässt. Die Geschwister werden von Hans  oft weitergereicht an andere Kommunen-Mitglieder, von denen sich die warmherzigen Bezugspersonen  (Georg und Ruth) später für das sogenannte bürgerliche Leben, das verachtete Family-Glück entscheiden. Es bleiben als Familienverband nur die Großeltern, Saskia die Wut und Enttäuschung  auf den Vater, der die Kinder abschiebt. Sie möchte in der Erziehung, dem Aufwachsen  ihrer Kinder nicht diese Fehler machen, Kontrolle und Ordnung sind ihr sehr wichtig.

 

Der Vater Hans ist trotz seiner Vorstellungen, Überzeugungen und Grundsätzen in der 68-er Bewegung  ein erfolgreicher Jurist, zwischenzeitlich gut etabliert. Seine Widerstände gegen Spießigkeit und kleinbürgerlicher Zwänge demonstriert er nur im Fehlen der Krawatte, zweier offenstehender Hemdsknöpfe und dem mittlerweile graugewordenen Pferdeschwanz.

 #109 „Plötzlich verdiente Hans Geld, etwas mehr als 40 Jahre alt. Erstmals bügelte der Hemden. Er reihte sich ein in die Herde: morgens im Anzug raus aus der U-Bahn…“

 

Am meisten berührt hat uns

Besonders berührend fanden wir die Not von Sas, die nach dem Weggang der Mutter die Fürsorgerolle dieser übernimmt:  Das Pausenbrot für die kleine quirlige Schwester, ebenso wie  Abwasch,  Wäschewaschen etc..

 Ebenso ihre Fluchten und Auswege um ihren Altersgenossen vorzuspielen, dass sie dazugehört.  Sie will nicht die Außenseiterin sein, kauft sich heimlich zum Beweis selbst Weihnachtsgeschenke, deren Finanzierung sie ebenfalls organisieren muss, da zuhause kein Weihnachtsfest gefeiert wird.

#85 „Dabei hatte Saskia gar nicht gelernt, wie Weihnachten geht. Mal feierten die Frauen in dem großen, gelben Haus Wintersonnenwende.“

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Einen bitteren Geschmack fühlt man ebenfalls als Hans Ex- 68er, erkennt, dass er ohne seine Familie, die Kinder, die er nicht wollte, an Weihnachten einsam dasteht, nicht weiß wohin, was tun.

 

Was ist unsere Meinung zur Stimmung im Werk?

Die Stimmung im Werk ist bedrückend, das Gefühl der Unzufriedenheit  der Protagonisten mit sich selbst,  förmlich greifbar.  Erschreckend, wie wenig die einzelnen Familienmitglieder voneinander wissen, bis zum Ende.

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Titel,  Cover

Der Titel" kleine Freiheit" – Jeder nimmt sich nur seine „kleinen Freiheiten?“

Das Cover zeigt  Greifvögel „ im Sog der Windräder“

 

Wir sprachen über:​

Jugendrebellion von 68 – Protest gegen starre Strukturen – anti-autoritäre Erziehung, Freie Liebe, Wilde Ehe, Auflehnung an die bestehende Wirtschaftsordnung

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Heutige Jugendbewegung/en) Fridays for Future

Den Wandel unserer gesellschaftlichten Werte

 

Fazit:

Wir würden es empfehlen,  verschenken

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