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Aravind Adiga: Der weisse Tiger

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what a fucking joke !! ;-)

 

Man muss sich auf den Schreibstil des Buchs einlassen, Satire pur, der trieft von Ironie und Sarkasmus, ausgesprochen keck-dreist und despektierlich ist.

So die Fiktion mit dem Ministerpräsidenten Pekings  Jibabao auf Augenhöhe von Unternehmer zu Unternehmer zu kommunizieren, Tipps,  Erfahrungen weiterzugeben. 

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Genre-Beobachtungen:

Gegliedert ist das Werk in 7 Briefe, lebensvoll und bitterböse. Die Erzählform  ist schonungslos und  knallig  drastisch.  Die Sprache so bildhaft,  dass manchmal sogar Ekel aufkommt:

„..des Lehrers Auswurf hatte an 3 Wänden überm Boden so eine Art roter Teppich gebildet.“

  • satirisch:Land der 36 000 004 Götter  ;-)

  • witzig: Das Yoga-Asana „ gelangweilter Fahrer“ S. 150

  • komisch: Die Ohnmachtsbewältigung Balrams: B. boxt, schlägt grünem Kobold (Glückbringer am Rückspiegel des Autos) ins Gesicht S.134

  • Die Erzählung aus „der Froschperspektive des Dieners“

 

Wir sprachen über:

Wie zeitnah ist diese Überzeichnung? Spiegelbild der indischen Gesellschaft?

Ein Land der Gegensätze eingeengt in Jahrhunderte alte Traditionen, Kastenwesen und Kapitalismus

 

Sozialkritische Themen

  • Die Situation der Jugend, die nach 2 oder 3 Schuljahren aus dem Unterricht genommen wird, um Geld für die Familie anzuschaffen.

      Daher: Sie sind „Halb gar“, halb gebildet, halb wissend,  aber angefüllt mit Träumen.

  • Die Geschlechterrollen sind in Indien klar abgegrenzt, trotz der offensichtlichen Unterdrückung der Frauen hat im Buch die Oma das Sagen…, die Macht wird anerkannt als die der „Weisen Alten“

  • „Moderne Sklaverei:

        Das Kastensystem (der Spiegel 27.6.2020) ¨ wenn sie für ihre Rechte kämpfen, werden sie umso mehr misshandelt )

-  Welche Möglichkeiten bleiben den  „Unberührbaren“?:

   Von der Dunkelheit ins Licht ?

   Vom Hühnerkäfig zum Start-Up-Firmenunternehmer - oder vom traditionsgeprägten   Dorf ins „Big Apple“ Indiens  Dorf Laxmangarg

„…durch das Buddha eher hindurch gefegt sein müsste – so schnell er konnte -, und als er wieder draußen war, hat er sich nicht umgeschaut!...“  zur „Welthauptstadt von Computertechnologie und Outsourcing Bangalore“ ;-)

 

Das Fazit zum offenen Ende des Buchs:

Wie könnte es weitergehen? Tötet der Neffe Balram?

Die Lehren des erfolgreichen Balram (selbstverständlich vorurteilslos ;-) ): „Der amerikanische Präsident hat die Sodomie in seinem Land gesetzlich erlaubt. Jetzt heiraten Männer anstatt Frauen andere Männer…“ Handys verursachen Hirnkrebs und lassen die Männlichkeit schrumpeln…“ S. 303  und …da wächst eine neue Generation ohne jede Moral heran… S 314 - geben Spielraum.

Zudem: „Wie pflegte Mr. Ashok zu sagen: In Indien gibt es nie ein Ende „ S.319

 

what a fucking joke !! ;-)

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Photo by Alexander Sinn on unsplash.com

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