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Wie hat es uns gefallen:

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Das Buch ist der Debütroman der Autorin unter eigenem Namen, basierend auf einer wahren Begebenheit, im Jahr 1900 in Schottland.

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Hier: Silvesternacht 1972, die 20 Jahre später ein Schriftsteller recherchiert.Es ist der Sohn des Bootsführers Jory, der das Ablöseboot steuerte, um Leuchtturmwärter William (Bill) Walker den Schichtwechsel zu ermöglichen und den Leuchtturm Maiden völlig verlassen vorfand.

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Die Geschichte spielt in 2 Zeitebenen: 1972 und 1992,

deren Ereignisse 1972 im Erzählstil wiedergegeben werden. eigenwillig und interessant: 20 Jahre später, die Interviews der Frauen: Als Monolge, die Frage in der Antwort impliziert.

 

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Welche Figuren stehen uns am nächsten:

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Für uns gibt es in dieser Story nur Anti-Protagonisten 😉. Tragische Familienereignisse, Eifersucht und Neid bestimmen das Klima der Paare.

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Personen- Konstellationen und Charaktere (aufgrund des Buchtitels werden die Männer zuerst genannt) :

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  • Arthur und Helen:

Oberwärter Arthur ist Ältester und Dienstältester (33 Dienstjahre) introvertiert und sehr gewissenhaft.

Der Vater kam mit einem Trauma aus dem Krieg, Arthur hat eine posttraumatische Persönlichkeitsstörung durch den Verlust des einzigen Kindes Thommy,  gemeinsam von Arthur und Helen.

 

Helen wirkt als die Intellektuellste des Trios der Frauen, selbstbewusst und pragmatisch.

 

  • Bill und Jenny:

Bill, "der Stalker",  ist 38 Jahre alt und empfindet eine besondere Zuneigung zu Helen, vermutlich, weil sie das Gegenteil zu seiner Frau darstellt. Er stiehlt als Fetisch, Medaillon, Schal, etc. von Helen. Er ist laut Generationenvertrag Leutchtturmwärter und war bereits mit 20 schon mit Jennifer, seiner Jugendliebe verheiratet. Bills Kindheit war problematisch, die Mutter starb bei seiner Geburt. Er lebt mit der Schuldzuweisung des Vaters, er hätte sie „massakriert“.

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Jenny 1972 depressiv, unselbständig, vereinnahmend, ist sie fixiert auf das Zusammenleben mit Bill. Sie definiert sie sich über ihre Verwöhn-Kochkünste. Ihr Eifer, ihre Hingabe lassen jedoch fühlt Bill sich eher eingeengt/-und -schränkt fühlen.

Jenny Seite 64: „Was eine Ehe zusammenhält sind die kleinen Gesten: Dinge, die wenig kosten, aber dem anderen sagen, dass man ihn liebt und dafür nichts von ihm verlangt“

Die Eifersucht auf den Leuchtturm Maiden, der ihr Bill vermeintlich wegnimmt, die Zweisamkeit regelmäßig mit den Arbeitsschichten zerstört, gipfelt darin, dass sie Pralinen mit WC-Reiniger gefüllt herstellt, in der diffusen Absicht, Bill durch Krankheit vom Dienst abzuhalten.

 

Bill und Jenny haben 3 Kinder, 2 Töchter und einen Sohn.

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  • Vincent und Michelle:

Vincent ist 22 Jahre alt und als Pflegekind aufgewachsen. Er hat ein unglückliches Sozialmilieu, und ist vorbestraft. Als entlassener Häftling ist er auf der Suche nach einem neuen Anfang, einer neuen Aufgabe. Michelle spricht von „einer gemeinen Ader“ die er hat und teilweise fehlender Empathie. Von Arthur ist er sehr beeindruckt, und sieht in ihm nahezu eine Vater-Figur. Gedichte, die er schreibt, teilt er mit ihm.

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Michelle, sehr jung, erscheint recht naiv. Durch sie befindet sich Vince erstmalig in einer liebevollen und harmonischen Beziehung.

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Besonders berührt hat uns:

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Die Einsamkeit auf beiden Seiten,

  • die der Frauen, die abgeschottet in der für sie eigens gebauten Siedlung nur wenig Möglichkeiten der Beschäftigung hatten, als auf die Männer zu warten.

  • die der Männer, zu dritt auf engstem Raum im Leuchtturm, keine Privatsphäre, die Entbehrungen

Durch sein Fernglas sah Arthur in der Ferne Land….Er dachte, möglicherweise starrte seine Frau zurück, sie könnten einander Signale senden, ohne es zu wissen..“ Seite 386

 

Die Verzweiflung, Ungewissheit und Trauer der Frauen, die mit ihrem Verlust nie richtig abschließen konnten.

„Es gab kein Grab. Eine Sitzbank auf der Landzunge trug die Inschrift…

…hell erstrahlt des Vaters Gnade

von seinem Leuchtturm immerdar

lasst die Küstenfeuer brennen

lass sie leuchten weit hinaus… dieses Lied hatte Arthur oft gesungen“.

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Lieblingsstelle Zitat:

 

Das Signal

am Ufer des Meeres traf ich einen Mann,

er blickte hinaus und fragte mich dann,

kannst du es sehen, siehst du es nicht?

und ich sah–schwarzes Feuer mit blauem Licht.

mein Herz ist verloren, sagte er,

verloren dort draußen weit auf dem Meer,

suchst du mein Herz, bringst es zurück?

Ich selbst kann es nicht, dafür fehlt mir ein Stück.

Je weiter ich schwamm, desto heller sein Schein,

desto lauter rief es, strahlend und rein,

doch als ich mich drehte und zum Ufer sah,

war der Mann, den ich traf, nicht mehr da.

ich fand sein Herz und nahm es auf in mich,

die salzige Flut stieg und dann wich

sie zurück und zog mich mit sich hinab,

zur Seele des Wärters in ihrem nassen Grab;

da bist du ja, das lodernde Licht

warst die ganze Zeit du –ich kenn dein Gesicht.

die Flamme, die Flamme sie leuchtet uns allen,

deinem Geist und auch meinem, zu Staub zerfallen. Seite 369

 

Es wurde diskutiert:

 

Viele Themen werden nur angerissen, es kommt nicht zur Auflösung. Halluzinationen und Realität vermischen sich, die Grenzen zerfließen.

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  • -die Uhren bleiben Viertel vor 9 stehen Todeszeitpunkt des Kindes Thommy

  • -Der Silberne Mann, der nicht an 2 Orten gleichzeitig sein konnte

  • -Unklar die Rolle von Sid, dem Mechaniker, der jedoch nicht im Turm war – „Angstgegner“ von Vincent?

    • „Geheime Gedanken befielen ihn. Er wunderte sich, dass jemand so von etwas erfüllt sein konnte, das für andere Menschen nicht offensichtlich war“. Arthur Seite 386

  • Zusätzliches Leitmotiv Vögel?

 

  • das Ende, die Frauen nähern sich am Jahrestag  Arm in Arm. -vielleicht durch die Aufarbeitung des Schriftstellers-

 

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Fazit:

 

Ein spannendes Buch mit Potenzial für Interpretationen, wer den Mix aus Mythos, Thrill und Tragik mag und sich gerne in die Spiritualität begibt ;-)

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