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Verzauberter April - Elizabeth von Arnim​

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Der Roman erzählt von vier englischen Frauen, die dem trüben Londoner Alltag entfliehen und gemeinsam einen Frühlingsmonat in einem italienischen Castello verbringen. Die Handlung spielt in den 1920er Jahren und folgt den Protagonistinnen:

 

  •  der schüchternen Lotty Wilkins, rothaarig, (nach Ansicht Mrs. Fishers zu direkt -  die Wandlung von schüchtern zu direkt geschieht mit dem Betreten des Palais)  

  • der frommen Rose Arbuthnot, (Die, lt. Mrs. Fisher, mit der anständigen Frisur und der sanften Stimme) dunkeläugig,

  • der verehrten Lady Caroline wunderschön, anmutig, 28 Jahre, unverheiratet,  

  • und eben der missmutigen Mrs. Fisher habsüchtig, egoistisch, spröde  (ist 65 geht am Stock, seit 11 Jahren verwitwet immer noch Schwarz tragend). 

 

Vier Frauen, die sich zunächst kaum kennen, aber durch die Anzeige eines zu vermietenden Castellos in den sonnenverwöhnten Hügeln Italiens mit seinem mediterranen Flair zusammengeführt werden.​

Angezogen von dem gemeinsamen Wunsch nach Sinnstiftung, seien es vernachlässigte Ehen, gesellschaftlicher Druck oder Einsamkeit,  begeben sie sich auf ihr Abenteuer. 

In und um das Castello paradiesische Zustände, üppige Landschaft, die vor Farben und Leben strotzt, und die den Protagonistinnen neues Selbstbewusstsein und  Perspektiven der in der Selbstreflexion erfahren lässt. 

Im Laufe der Tage entdecken die Frauen, dass das Castello nicht nur ein Zufluchtsort vor ihren Problemen , sondern auch ein Ort der Heilung und Erneuerung ist.

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Die Ehefrauen erleben eine Renaissance der Wertschätzung und Anerkennung ihrer Männer.

 

Am Ende wurde das Castello zu einem Heiligtum der Transformation 😉 

 

Wie hat es uns gefallen:

 

Es ist ein Märchen, anrührend und modern, trotzdem voller Frauenpower. Einfach erfrischend erquicklich, ob der ständig präsenten Problematik der Weltlage, sei es gesellschaftlich, politisch,  oder klimatisch.

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Ein kleiner Auszug aus dem Feuerwerk  der Naturbeschreibungen: Seite 87: „Die Glyzinen überschlugen sich in exzessiver Lebenslust, Blütenüppigkeit,; und da, wo die Pergola aufhörte, strahlte die Sonne auf scharlachrote Geranien, wahre Büsche und Unmengen von Kapuzinerkresse und leuchtenden Ringelblumen, die zu brennen schienen, auf rote und rosafarbene Löwenmäulchen, und jede Pflanze übertraf die andere an Leuchtkraft der Farbe.“

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Was hat uns gefallen:

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Der "triviale Schmelz" wird immer wieder sehr geschickt ironisch gebrochen, die Autorin schrieb verschmitzt.

Seite 199: „ (..)aber es war seltsam, es nach über fünfzig Jahren wieder zu verspüren. Sie hätte gern mit jemanden darüber gesprochen, aber sie schämte sich. Ein unsinniges Gefühl in ihrem Alter. Doch immer häufiger und mit jedem Tag stärker hatte Mrs. Fisher das lächerliche Gefühl, als würde sie bald knospen. ..“

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Trotz Ihrer mürrischen Art verspürt Lotti Mitgefühl für Mrs. Fisher. Die anderen Damen haben Vorbehalte und Respekt, besonders vor ihrer scharfen Zunge und kritischen Art. Daher wirkt der gewaltlose Widerstand von Lotti gegenüber ihr, besonders geschickt.

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Die Wirkung von Schönheit, in diesem Fall die füllige Landschaft mit all ihren Sinneseindrücken, das geteilte ästhetische Erleben, verbindet die Menschen und schafft Gemeinsamkeit, ein Gefühl der Verbundenheit.

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Kritisiert wurde:

  • dass die Ehemänner diese Idylle (gewünscht/gewollt) der Frauenrunde unterbrechen,

  • sie werden recht karikiert ((bestimmt gewollt, aber ein wenig too much) dargestellt,

  • die "Verwandlung" von Lotti, für unseren Geschmack etwas zu schnell vorangetrieben wird.

 

Vergleiche mit:

Sturmhöhe von Emily Bronte

Zimmer mit Aussicht von E.M. Forster

Der Geheime Garten von Frances Hodgson Burnett

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Fazit:

Wir würden es empfehlen und verschenken, der Roman hat mit großer Leichtigkeit auch Tiefgang in den Fragen zur Selbstverwirklichung und weiblichen Rollenbildern der damaligen Zeit, einfach zum "Abtauchen" 

 

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