Maja Lunde:
Die Geschichte des Wassers
Norwegen 2017
Die fast 70-jährige Umweltaktivistin Signe begibt ich auf eine riskante Reise: Mit einem Segelboot und einer ganz besonderen Fracht versucht sie die französische Küste zu erreichen. Dort will sie den Mann zur Rede stellen, der einmal die Liebe ihres Lebens gewesen ist.
Frankreich 2041
Eine große Dürre zwingt die Menschen Südeuropas zur Flucht in den Norden, es ist längst nicht genug Trinkwasser für alle da. Doch bei dem jungen Vater David und seiner Tochter Lou keimt Hoffnung auf, als sie in einem vertrockneten Garten ein altes Segelboot entdecken. Signes Segelboot.
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Maja Lunde, 1975 in Oslo...
Genre: Dystopie, Belletristik
Verlag: btb
erschienen: 2018
​Übersetzung: aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein
Seitenzahl: 476
Wie hat es uns gefallen:
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Mehrere unserer Lesekreisteilnehmerinnen hätten vom Buch mehr erwartet. Die Themenvielfalt ist gegeben, neben dem zentralen Thema Wasser werden auch Themen wie Familie, Verlust, Hoffnung und die Auswirkungen des Klimawandels behandelt. Sie werden allerdings oft nur angerissen, gehen nicht in die Tiefe, und Verschiedenes löst sich nicht auf, passt nicht. Dies führt beim Lesen zur Unzufriedenheit.
Relativierend ist festzustellen, das jede Leser*in ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einbringt, mit ihren persönlichen Symbol-Deutungen.
Eine gute Möglichkeit das Buch zu lesen, die vielleicht der Leser*in eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen wie menschliche Beziehungen und Umweltbewusstsein ermöglicht.
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Was hat uns gefallen:
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Lunde schafft durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Natur eine dichte Atmosphäre, die die Leser in die verschiedenen Zeitperioden und Orte hineinzieht.
Was hat uns gestört:
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Die Kritik beginnt beim Titel: Es ist KEINE Geschichte des Wassers, man hätte besser daran getan, „Blau“, wie es in der Originalfassung heißt, als Titel zu behalten.
Gestört haben die teilweise sehr ausufernden Tätigkeitsbeschreibungen von Signes Sailing, ebenso wurde in epischer Breite der Sex von Signes Eltern bzw. Davids mit Marguerite geschildert.
Am unwahrscheinlichsten und unglaubwürdigsten erscheint der „Showdown“, das Zusammentreffen von Magnus und Signe zum Ende von Signes Reise.
Da hätte es doch etwas mehr Einfallsreichtum gebraucht!
Figuren, die uns am nächsten stehen:
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Für die beiden Hauptakteure des Romans konnten keine Sympathien aufgebracht werden, Signe in ihrer Verbissenheit, David, der den Ernst der Lage viel zu spät erkennt, obwohl seine Frau schon sehr frühzeitig gehen will.
Fazit im Lesekreis :
Der Roman bietet zwar Elemente, die an kitschige Liebesgeschichten erinnern, doch er regt gleichzeitig zum Nachdenken über Umweltbewusstsein an und liefert wertvolle Diskussionsvorlagen.