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  • Elizabeth von Arnim: Verzauberter April | Mysite

    Elizabeth von Arnim: Verzauberter April Klappentext: Vier englische Damen entfliehen dem trüben Londoner Alltag und reisen gemeinsam nach Italien – eine Reise, die einige Überraschungen mit sich bringt. In einem Palazzo am Meer, zwischen Pinien und Glyzinien entdecken sie nicht nur die Verzauberungskraft des mediterranen Frühlings, sondern auch die Liebe … Von diesem verzauberten April erzählt Elizabeth von Arnim vergnüglich und mit viel Charme in ihrem bekanntesten und erfolgreichsten Buch Text: Thalia.de zum Autorin: Elizabeth von Arnim (1866-1941) war eine deutsch-britische Schriftstellerin, die vor allem für ihre Romane und Erzählungen bekannt ist. Sie wurde in Australien geboren, wuchs jedoch in Deutschland auf und lebte später in England. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der Roman „Elizabeth und ihre Gartenliebe“ (1898), der von ihrer Leidenschaft für Gärten und das Landleben handelt. Ihre Werke sind oft von einem humorvollen und ironischen Stil geprägt und thematisieren häufig die Rolle der Frauen in der Gesellschaft.... Für eine umfassendere Darstellung über ihren Lebensweg und prägende Stationen bitte dem Wikipedia-Link folgen Wikipedia zum Buch: Genre: Klassische Belletristik Verlag: Suhrkamp Übersetzerin: Adelheid Dormagen erschienen: erstmals 1922, aktuell 2025 Seitenzahl: 306 zu unseren Lesekreiserfahrungen:

  • Isabel Bogdan: Der Pfau | Mysite

    Klappentext: Isabel Bogdan: Der Pfau "Einer der Pfauen war verrückt geworden." Dummerweise geschieht das gerade, als Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung sich mitsamt einer Psychologin und einer Köchin zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der schottischen Highlands zurückgezogen haben. Der verrückt gewordene Pfau , das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt. Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem 1. Roman pointenreich von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen, die bald keiner der Beteiligten mehr durchschaut. zur Autorin: Isabel Bogdan, ist eine deutsche Literatur-Übersetzerin, Schriftstellerin... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Gesellschafts-Satire Verlag: Kiepenheuer & Witsch erschienen: 2016 Seitenzahl: 256

  • Lesekreis-Erfahrungen Über Menschen | Mysite

    Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Juli Zeh Über Menschen: Was hat uns gefallen: Wir besprechen diesmal ein Buch, das sich hautnah mit aktueller Gesellschafts-Problematik befasst, ob Klimawandel, Populismus oder Corona-Thematik. Da ist zum einen die gewiss noch nicht mental aufgearbeitete, völlig neue Situation einer Pandemie und was sie verändert hat, uns und unser Verhalten. Zum andern die Ansichten und Meinungen verschiedenster Gruppierungen und dem Verständnis, der Toleranz unterschiedlicher Positionen. Wie hat es uns gefallen: Der Ton der Protagonistin ist schnoddrig und modern, die Anglizismen fließen nahtlos ein und gehören, so die Meinung der Gruppe, zu unserem heutigen Sprachgebrauch dazu. Die Überlegungen und Gedanken Doras, sind sehr treffend und pointiert ausformuliert. Die Autorin hebt weder den Zeigefinger, noch polarisiert sie. Vor allem in der Corona-Thematik zeigt sie die Angst vor dem Unbekannten, das bedingungslose Glauben-Wollen Aller, was richtig und falsch ist. Eine starke Seite ist der Wortwitz Doras, die sich vorstellt mit „DORA“, als Akronym für Dorf-Rand 😉 Seite 24: „the Walking dead in Berlin“. Robert hat sich in die Panik verliebt - Seite 70: „I decided to Panic“ hatte Greta gesagt (deren wörtliche Rede) und Robert tat es ihr nach". Gote, Seite 191: „homo giganteus brackensis“ Beerdigung: „Outlaws im Anpassungsmodus“ Personenklischees: Die Autorin versteht es, die agierenden Personen gekonnt zu überzeichnen, um den Leser schmunzelnd zum Nachdenken zu bringen: Axel , Doras Bruder, hat Zwillingsmädchen, ist Hausmann und Vollzeitvater, dank seiner Ehefrau Christine . Diese arbeitet in einer großen Kanzlei; ist systemrelevant. Mitbewohner des 285-Seelen Dorfes Bracken Tom und Steffen , das homosexuelle Paar, Tom hat einen Blumenladen. Seite 126: „Dont’t forget the Kornblumen in the drying chamber!“ Sein Mann Steffen ist Kleinkunstdarsteller und arbeitet in der Pandemie als Kabarettist über Video. Jojo, Doras Vater, ist erfolgreicher Arzt und Professor an der Charité. Seite 263: „Natürlich, er rettet nicht nur Leben, trinkt erlesene Weine und hört moderne Klassik – er liest auch zwischendurch noch internationale Gegenwartsliteratur." Nicht gefallen hat uns: Weniger witzig und etwas nervig fanden wir, dass Jochen, der Rochen, ständig repetiert wird. Besonders berührt.. ..hat uns Seite 364 der Ausflug zu Gotes Kindheits-Ort. Wir glauben, es war aus Sicht Gotes der Versuch, seinen „Werdegang“ zu erklären. Gleichzeitig zeigt es Dora eindrücklich Gotes hassgefülltes Umfeld von Jugend an. Dora ist schockiert und entsetzt: Seite 365: „Dora versteht nicht gleich, was er meint. Dann begreift sie und schlägt innerlich auf dem Boden auf.“ Interessante Relationen: Seite 69: „Wer war klimaneutraler, ein Aktivist, der quer durch Europa zu Demos fährt, oder eine uneinsichtige Oma, die zwar auf Mülltrennung verzichtet, aber noch nie im Leben ein Flugzeug bestiegen hat. Was war aus der Gewissheit geworden, dass es keine absoluten Gewissheiten gibt, weshalb man an allem gezweifelt, über alles gesprochen und gestritten werden muss". Seite 218 „Kaum zu glauben, dass sich ein stinkreiches Land Regionen leistet, in denen es nichts gibt (komplett fehlende Infrastruktur)…..(..).." Seite 339/340 Minneapolis I can’t breathe“: “Der ganze Wahnsinn dieser verkorksten Welt legt es nahe, auf Emotionen zu verzichten“. Seite 343 (zu 339/340) „In Deutschland zeigt man sich gewohnt fassungslos. Allerdings, wie Dora scheint, gemischt mit Erleichterung, weil der Rassismus gerade woanders stattfindet…“ Fazit: Die Geschichte Ist nicht beschönigend, weder in Sprache, noch in den Schilderungen, ohne Wertung menschelt es sehr. Absatz der Seite 367: …es hat sich herrlich angefühlt …“UND OB ICH BESSER BIN“. Aber auf den zweiten Blick ist der Satz die Mutter aller Probleme. Am Ortsrand von Bracken und im globalen Maßstab. Ein Langzeitgift, das die ganze Menschheit von innen auffrisst.“

  • Marie Benedict: Frau Einstein | Mysite

    Marie Benedict: Frau Einstein Klappentext: Die amerikanische Autorin Marie Benedict stellt uns in ihrem Roman Frau Einstein Mileva Marić vor, die erste Ehefrau von Albert Einstein. Der Roman basiert auf – und orientiert sich an – historischen Begebenheiten. Diese werden mit erfundenen Wahrheiten angereichert. Wieviel Dichtung steckt in der Wahrheit? Oder umgekehrt: wieviel Wahrheit verbirgt sich in genau dieser Dichtung? Um diese Fragen wird der Leser von Frau Einstein nicht herumkommen. Wir kennen Mileva Marić nicht. Aber alle Welt meint, Albert Einstein zu kennen. Das irre Genie mit der wilden Frisur. Der Erfinder, der Entdecker oder der Vater der Relativitätstheorie, der uns frech seine Zunge entgegenstreckt. Auch mit diesem Albert Einstein macht uns Marie Benedict in Frau Einstein bekannt. Und soviel sei vorab verraten: sie lässt kein gutes Haar an dem brillanten Wuschelkopf. Und alles – somit auch der Weg zur Relativitätstheorie – ist relativ. zur Autorin: Heather Bendedict Terrell schreibt einige ihrer Romane als Marie Benedict ist geboren 1973, studierte am Boston College Geschichte und Kunstgeschichte und an der Boston University School of Law. Sie ist Anwältin und lebt mit ihrer Familie in Pittsburgh. Quelle: Wikipedia Klick hier: Das Thema und vielleicht auch Leidenschaft der Autorin ist es, die verborgenen Geschichten bedeutender Frauen zu erzählen. Es soll eine Reihe entstehen: Frau Einstein, 2. Buch Lady Churchill, in Arbeit: Mrs. Agatha Christie Frau Einstein ist ein historischer Roman von 337 Seiten, keine Biografie Uns hat gefallen: Das Buch ist gut recherchiert, lässt sich lebendig und flüssig lesen, wobei der Focus als Antipathie-Träger mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr statt weniger Herr Einstein ist und bleibt. – Hier relativiert sich nichts! Was hat uns gestört Das Buch hat uns gemeinsam zu dem Ergebnis kommen lassen, dass Albert Einstein in der Erzählung bei aller fachlichen Genialität eine emotionale Dysfunktion bescheinigt werden kann. Er erscheint charakterlich als egozentrischer Narzisst. Diesen Eindruck vermitteln auch die Nachforschungen, die zum Thema Mileva Maric in einem WDR-Beitrag verarbeitet: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag3312.html Berührt hat uns die Stimmung im Werk Die Ohnmacht von Mileva stimmt fast aggressiv. Die Haltung der Mutter mit ihrem Rat, die erst- und unehelich geborene Tochter in ihrer Obhut zu lassen und Einstein nach Bern zu folgen. Ein Entschluss, den Mileva bitter bereuen sollte. Zitate: „Du bist ein Genie. Aber in Herzensangelegenheiten versagst du völlig“ S.248 Einzige Auflehnung gegen Albert nach Schlag ins Gesicht, S.322 -„Ich beschloss lieber Albert schlecht dastehen zu lassen“ – die Grenzen der Loyalität! Zeitgeist Ebenso ist Einigkeit in der Lesegruppe, dass der Zeitgeist, der in der Jahrhundertwende vorherrschte, die Umstände prägte. Eine Männerdomäne, nur durchbrochen von sehr wenigen Frauen, die es wagten und auch durchsetzen konnten, eher weniger denn mehr gleichberechtigt identische Studiengänge zu belegen. – In Mileva Maric’s Fall unterstützte ihr Vater sie aus dem Gedanken heraus, dass diese als behinderte Person, mit einem höherem Bildungsniveau ihr eigenes Einkommen zu verdienen in der Lage wäre, und dadurch Glück und Zufriedenheit zu erlangen. Nach Meinung der Eltern würde ihr kein Ehemann / Versorger „beschieden“ sein. – Die fragwürdigen damaligen Moralvorstellungen bei Scheidung Die Frau in der Ehe emotional, ordnend, beflissen den Gatten unterstützend, aber niemals doch bitte dominierend! Immer wieder: und drinnen waltet die züchtigte Hausfrau – manchmal sogar ge-züchtigt. Daher sah Mileva den Ausweg der Scheidung für sich sehr spät, (29. Juli 1914 S.344) da sie die Stigmatisierung in der Gesellschaft als geschiedene Frau fürchtete. Wir sprachen über: Geschlechter- Rollenverständnis heute In der Diskussion versuchten wir uns mit dem Thema, inwieweit sich das traditionelle Rollenbild tatsächlich bis heute gewandelt hat. Haben wir unterschwellig noch diese stereotypen Geschlechterrollen? Was haben wir als die Generation der Eltern unserer Kinder getan, um dies aufzubrechen? Den Mann als Familienoberhaupt, Ernährer gibt es nicht mehr, die Männer müssen sich als gleichberechtigte Partner in der Familienkonfiguration finden und verstehen. Pionier*innen der Wissenschaft, die ebenfalls in dieser Zeitspanne, Epoche lebten : Lise Meitner, https://de.wikipedia.org/wiki/Lise_Meitner in Preußen durften zu der Zeit die Frauen noch nicht studieren, so musste sie durch den Hintereingang das Gebäude betreten und durfte die Vorlesungsräume und experimentierräume der Studenten nicht betreten. dies fiel erst 1909 als das Frauenstudium in Preußen offiziell eingeführt wurde. Sie wurde 1906 als 2. Frau an der Wiener Universität promoviert! Marie Curie, https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Curie die gleichberechtigt mit ihrem Mann forschen durfte und von ihm Unterstützung erhielt, als 1. Frau und 1. Professorin, die 1908 an der Sorbonne lehrte. Die Universität Hamburg zog 1985 in ihrem Begleitheft zur Ausstellung Frauen in den Naturwissenschaften das folgende Fazit: „Marie Curie ist wegen der von ihr erhaltenen Nobelpreise in Physik (1903, gemeinsam mit Pierre Curie und Becquerel) und Chemie (1911) die wohl bekannteste Physikerin. Weniger bekannt pflegen die Schwierigkeiten zu sein, auf die sie stieß: sie wurde nicht zum Studium an der Warschauer Universität zugelassen, verdiente das Geld für ihre ersten Forschungen als Mädchenschullehrerin, und noch 1911 (!) wurde ihr die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigert. Ähnlich unbekannt scheint auch ihr Engagement beim Völkerbund zu sein: Von 1922 bis 1934 war sie Vizepräsidentin der internationalen Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund. Auch die Möglichkeiten einer medizinischen Nutzung ihrer Entdeckungen interessierten sie stark.“[91] Zu benennen gewesen wäre sicher auch Clara Immerwahr https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Immerwahr , die mit dem späteren Nobelpreisträger Fritz Haber verheiratet, ebenfalls der Ehe ihre Karriere geopfert hat, und sich jung später das Leben nahm. Fazit: Die Frage, wo ist der Charme der guten alten Zeit? ;-) unsere Lesekreis-Erfahrungen:

  • Pascal Mercier: Der Klavierstimmer | Mysite

    Pascal Mercier: Der Klavierstimmer Ein berühmter italienischer Tenor wird während der Aufführung von Puccinis "Tosca" auf offener Bühne erschossen. Die Kinder des Täters, die Zwillinge Patrice und Patricia, reisen nach Berlin, um zu verstehen, wie es zu dieser Tat kommen konnte. Schicht für Schicht legen sie die Beweggründe frei, die ihren Vater, einen legendären Klavierstimmer und glücklosen Opernkomponisten, zur Waffe greifen ließen. zum Autor: Pascal Mercier, dieses Jahr im Juni gestorben,... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: tragischer Roman Verlag: btb (als Taschenbuch) erschienen: erstmals 1998 Seitenzahl: 507 zu unserer Lesekreis-Erfahrung:

  • Francesca Melandri: Eva schläft | Mysite

    Francesca Melandri: Eva schläft Klappentext: Der Roman einer Provinz ohne Vaterland und eines Mädchens ohne Vater. Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der eine Zeitlang die Rolle ihres Vaters einnahm, bevor er verschwand. Vito Anania. Er liegt im Sterben und will Eva noch einmal sehen. Sie reist mit dem Zug von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden. In ihrer Erinnerung entfaltet sich unterwegs ihre ganze Kindheit: Sie wuchs in einer Region auf, die Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war und dann den Aufbruch wagte. Geprägt wurde Eva von der Liebe ihrer Mutter, die ihr Vorbild war und Schutz. Autorin Francesca Melandri, geboren in Rom, schrieb zahlreiche Drehbücher für Fernseh- und Kinofilme. "Eva schläft" ist ihr erster Roman und spielt vor dem Hintergrund der wechselnden Geschichte Südtirols, wo die Autorin 15 Jahre lebte. Verlag Wagenbach Wikipedia zum Buch: Genre: Gesellschafts- und Familienroman Verlag: Klaus Wagenbach TB 805 13. Auflage 2014 Übersetzung: aus dem Italienischen von Bruno Genzler erschienen: erstmals 2010 Seitenzahl: 434 zu unseren Lesekreiserfahrungen:

  • Lesekreis-Erfahrungen Ich bleibe. | Mysite

    Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Marco Balzano: Ich bleibe hier Dem Autor ist es gelungen, ein eindringliches Bewusstsein für die Tragik einer Touri-Attraktion zu schaffen, die seit Jahren manchmal unbedarft genutzt wird: Beim Überqueren des Reschen-Passes zu den Feriengebieten Südtirols, kann der Urlauber sich in Foto-Pose setzen, als Hintergrund der aus dem Wasser herausragende Kirchturm des Dörfchens Graun, das 1950 geflutet wurde, zugunsten eines Stausees. Seite 93 „Ich werde dir berichten, was sich in Graun abgespielt hat, an de m Ort, den es nicht mehr gibt“. 3 Erzählstränge: Familie Politik Umweltprobleme Die Ich-Erzählerin Trina, beschreibt ihr Leben und Schicksal als Südtirolerin von den 20er Jahren bis in die 50er, teilweise in Briefform an ihre verschollene Tochter, mit deren Verlust sie nie abschließen konnte. Trina macht im Frühjahr 1923 die Reifeprüfung und erhält nach ihrer Ausbildung das Lehrerinnendiplom. Sie ist mit ganzem Herzen Bergbäuerin, aber auch Pädagogin, wissbegierig und nachdenklich. „ich glaubte sie können mich retten, die Wörter“ . Sie und ihr Mann Erich stehen im Mittelpunkt der Familiengeschichte. Er ist „der einzige Mann, der ihr je gefallen hat“, geradlinig, kraftvoll, ebenso heimatverbunden wie sie. Die Umstände zwingen die Familie doppelt leidgeprüft in den Widerstand; erst gegen die diktatorische Regierung Mussolini, dann gegen die Stausee- Pläne, die ihr Dorf vernichtet. Trina und Erich bekommen 2 Kinder, Michael, der bodenständig ist und den Bauernhof übernehmen möchte. Er entwickelt sich zum kriegsbegeisterten Hitler-Anhänger. Marica, die verlorene Tochter, 4 Jahre jünger, verschwindet ohne Abschied mit Tante (Schwester des Vaters) und Onkel. Wie hat es uns gefallen: Sehr bewegend und flüssig zu lesen, die Geschichte einer ganzen Region, deren Menschen sich heute noch, wie viele aus Gesprächen zu berichten, als autonome Südtiroler und nicht als „eingebürgerte Italiener“ verstehen“. Was hat uns gefallen: Es ist ein „leises“ Buch, das gerade deswegen unter die Haut geht. Die Sätze passen zu den Gegebenheiten, den Lebensbereich, dem sozialen Umfeld der Bergbauern. Sie sind kurz und prägnant. Seite 271 „Als sie den Sprengstoff in den Häusern deponierten, waren wir schon in die Baracken gepfercht.“ Es bedarf keiner zusätzlichen Adjektive, um das Grauen, die Verzweiflung und Hilflosigkeit, die damit verbunden sind deutlich zu machen. Besonders berührt hat uns: die Trauer und Resignation Trinas und Erichs, über den Verlust der Tochter. Erich zeichnet in einem Heft Marica aus der Erinnerung. Seite 149: „Vier Jahre lang hatte ich dir jeden Abend in einem alten Heft geschrieben. Ich las alles noch einmal durch, dann legte ich es in den Kamin. Die rotleuchtende Glut maserte die Asche. Knisternd schlüpfte das Feuer langsam zwischen die Seiten und wurde wieder lebendig. Nie habe ich mich freier gefühlt.“ Als Trina und Erich nach dem Sturz Mussolinis 1943 fliehen müssen mit Deserteuren und Partisanen für mehr als 1 Jahr in das eisige Hochgebirge mit unglaublichen Entbehrungen. Die Zwangs-Evakuierung Seite 263: „Die Männer trugen die Matratzen auf dem Rücken, die Frauen hielten die Kinder auf dem Arm und bemühten sich, geradeaus auf den Horizont zu schauen, der an diesem Tag hell und klar war.(….)…gingen alle in einer Reihe, mit dem langsamen Schritt der Verurteilten, unter den ausdruckslosen Augen der aufmarschierten Carabinieri.“ Als die Felder bereits überflutet waren, beschließt Erich die Kälber, Kühe und Schafe zum Schlachter bringen, und bezahlt dazu für den Hund, Seite 272: „Nimm ihn auch noch, sagte Erich und deutete auf Fleck. Der Metzger sah ihn stumm an.“ »Die einzige Möglichkeit weiterzuleben ist vielleicht, sich zu verändern und nicht zu erstarren. An manchen Tagen bereue ich es, doch es geht mir schon mein ganzes Leben so: Plötzlich muss ich mich von Dingen befreien, sie verbrennen, sie zerreißen, sie von mir wegschieben. Ich glaube, das ist mein Mittel, um nicht wahnsinnig zu werden.“ Wir diskutierten: Was waren die Beweggründe für Schwager Lorenz und Schwägerin, Erichs Schwester Anita, die Marica mit sich nahmen? 1936 kamen sie ins Dorf, bis1939 aus unklaren Gründen.- In der Gruppe wird vermutet, dass aufgrund des Fehlens eigener Kinder diese so ein Adoptivkind zu erhielten. So konnten sie die Ablehnung von Trina und Erich umgehen. Der Abschiedsbrief, den Trina Wochen später erhält, trägt keinen Poststempel, wie fand er den Weg zu Trina und Erich? Warum gab es kein weiteres Lebenszeichen von Marica? - Wir nehmen an, dass sie die Kriegszeiten auf die eine oder andere Art nicht überlebt hat. Schwägerin und Schwager tauchen ebenfalls im Roman nicht mehr auf, vielleicht derselben Ursache geschuldet. Warum hat der Mann mit Hut (Staudamm) oder die dicke Frau (im eisigen Hochgebirge) keinen Namen? Wir sprachen über: Das Instrument der Machtpolitik über Sprache: Den Identitätsverlust: kein Deutsch mehr in den Klassenzimmern, der Amtssprache. Auf dem Friedhof mussten selbst die Gräber umbenannt, auf Italienisch benamt, gekennzeichnet werden. Seite 131 „Die Sprachen waren zu Rassenmerkmalen geworden. Die Diktatoren hatten sie in Waffen und Kriegserklärungen verwandelt.“ Umwelt und Kommerz: Vergewaltigte Natur, Vergleich mit Sotschi, schwarzes Meer, hier entstanden Wintersportanlagen für Olympiade 2014. Fazit: Ein sehr bewegender, zu Herzen gehender Roman. Unbedingt lesen!! Der Mut der Verzweiflung: Der Autor schließt den Roman mit: „Vorwärts gehen, wie Mutter zu sagen pflegt, das ist die einzige Richtung, die erlaubt ist. Sonst hätte Gott uns die Augen seitlich gemacht, wie den Fischen. „

  • John Boyne: Die Geschichte der Einsamkei | Mysite

    John Boyne: Die Geschichte der Einsamkeit Klappentext: Odran Yates kommt 1972 an das renommierte Dubliner "Clonliffe Seminary", um Priester zu werden. Voller Hingabe widmet er sich seinen Studien. Er kann es kaum erwarten, endlich Gutes zu tun.Vierzig Jahre später ist sein Vertrauen in die katholische Kirche zutiefst erschüttert. Waren Priester jahrzehntelang unanfechtbare Respektspersonen, die von der irischen Bevölkerung verehrt wurden, schlägt ihnen jetzt nur noch Verachtung entgegen. Odran muss dabei zusehen, wie alte Freunde zu Recht vor Gericht stehen, wie einstige Würdenträger verurteilt werden und ins Gefängnis kommen. Odran ist erschüttert, und zieht sich zurück - aus Angst vor den missbilligenden Blicken seiner Umwelt. Erst als bei einem unverhofften Wiedersehen alte Wunden aufgerissen werden, sieht er sich gezwungen, sich den Ereignissen zu stellen und seine Komplizenschaft zu erkennen. Edit zum Autor: John Boyne, geboren 30.April 1971 in Dublin, Irland ist ein irischer Schriftsteller. Er veröffentlichte bisher... Quelle: Wikipedia . bitte hier klicken! unsere Lesekreis-Erfahrungen Der Roman beginnt mit dem Rückblick Pater Odran Yates im Jahr 2001, ernüchtert ob seines Wissens um die Entwicklung der Katholischen Kirche in Irland. Wie hat es uns gefallen Eine bewegende Geschichte, die uns so gefesselt hat, dass wir reihum fast nicht in der Lage waren, das Buch aus der Hand zu legen. Was hat uns gefallen Das Buch ist klug erzählt, ohne jedes Moralpathos und emotional sehr intensiv. Es prangert nicht an. Welche Figuren, Charaktere stehen uns am nächsten In diesem Werk gibt es keine Identifikationsfigur. Protagonist ist der Ich- Erzähler Odran, sein Lebensweg zum Priester, dessen Berufung seine Mutter erkannt haben will. Er ist ein Meister des Verdrängens, ignorant und wenig empathisch kultiviert er seine Naivität. Am meisten berührt hat uns wie schon im im Buchtitel : Die Einsamkeit – des Erzählers Odran, der Opfer, im stillen Leid Wo beginnt die Schuld? Es stellt sich die Frage: Wie wird man so emotionslos, voll blind(em) Gehorsams, richtet sich eine Nische der Unschuld ein – Das tragische Resümee des Zerfalls des Glaubens, respektive des Ansehens, der Stellung seiner Seelsorger früher und heute, explizit in diesem Fall 1972 – 2001 Zitat Odran: „Auf dem Weg nach Hause, wo mich mein leeres Bett erwartete, ahnte ich mit einem Mal, dass es die Welt, die mir vertraut war und an die ich ein Leben lang geglaubt hatte, bald nicht mehr geben würde. Die alte Welt lag im Sterben, und die neue war noch nicht geboren.“ Wir sprachen über: Die Rolle der Religion(en) früher und heute Abhängigkeit zur Kirche durch Kriegstraumen festhalten am Glauben Sinn des Lebens Vakuum füllen Das umstrittene Frauenbild in der kathol. Kirche Magdalenen-Heime in Irland https://de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenheim Die Parallelwelt Kurie: Eigene Gerichte Hochschulen Vatikan Arbeitsamt Vatikan Bank Rundfunkstationen Druckerei Schweizer Garde Vergleich, Anregung Buch-Tipp zum Weiterlesen: David Yallop: "Im Namen Gottes? Der mysteriöse Tod des 33-Tage-Pabstes Johanes Paul I" Fazit Ein hochbrisantes Thema, anspruchsvoll, Einhellig: unbedingt lesen!!!

  • Martin Suter: Melody | Mysite

    Martin Suter: Melody Klappentext: In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit - vor über 40 Jahren - ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Für die Ordnung des Nachlasses stellt der alte Herr einen Studenten ein, der diesen Job dringend braucht. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob Dr. Stotz wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. zum Autor: Martin Suter, geboren 1948... Wikipedia zum Buch: Genre: Roman, liter. Fiktion Verlag: Diogenes erschienen: 2023 Seitenzahl: 320 unsere Lesekreis-Erfahrungen: Wir sind uns einig, dass es bessere Werke Suters gibt. Er gilt als einer der besten Erzähler der Gegenwart, die Geschichten sind ebenso intelligent wie unterhaltend, bergen immer eine Überraschung, ein Geheimnis. Der Roman ist ein Page-Turner der seine Leser*innen in die schillernde Welt der Reichen und Schönen eintauchen lässt. Der Stoff ist klar: Das zentrale Thema ist die Liebesgeschichte von Dr. Stotz zu Melody. - Die Kamingeschichten des Dr. Stotz. Darüber hinaus geht es um Illusion versus Wahrheit. Mit dem Wunschdenken eine Illusion schaffen, die von der harten Realität ablenkt. Es ist der Wunsch, dass die Dinge anders sind, als sie tatsächlich sind. Zitate Dr. Stotz: "Die Erinnerungen sind eine seltsame Sache je älter du wirst, desto weniger weißt du, ob sie echt sind oder einfach entstanden wie Stalaktiten in einer Tropfsteinhöhle." " Ich habe mein ganzes Leben versucht der Welt von mir ein bestimmtes Bild zu vermitteln, ihre Aufgabe besteht darin, dieses auch für die Nachwelt zu bewahren". " ..ich liebe die Fiktion wesentlich mehr als die Realität... .Ich möchte keine Geschichtsfälschung, sondern -Gewichtung" 😉 Wunschdenken und Realität sind zwei Konzepte, die oft in einem spannungsgeladenen Verhältnis zueinanderstehen. So sei diesmal eine kleine nicht zwingend ernst zu nehmende Karikatur gestattet: Wie im Märchen,... lebte ein sehr betagter Mann, einst erfolgreicher Wirtschaftsmagnat, in Gesellschaft und Politik angesehen und hoch dotiert, in einem Schloss, respektive einer Villa. Über deren Eingang war in Stein gemeißelt, passend zum Thema „Tempus fugit, amor manet“, der Leitgedanke. Dieser setzte sich in den Räumen mit entsprechenden „Altären“ seiner großen Liebe fort. Im Schloß sorgten die Bediensteten – eine begnadete Köchin, die mehr Sterne als ein Michelin-Restaurant verdiente, und ein Butler, so perfekt, dass er selbst Freddie Frinton (Butler James, Dinner for one) in den Schatten stellte, dafür, dass alles nach Plan lief. Und während der alte reiche Mann, nicht verkraften konnte, dass seine wesentlich jüngere Liebe ihn gegen einen jugendlicheren, vlt. besseren Mann eingetauscht hatte, in seiner Trauer schwelgte, hielt er mit aller Macht seine Version des einsamen Liebenden aufrecht. Schließlich war Stil das letzte Gesetz. Der äußere Schein war für ihn so wichtig wie der letzte Schliff an einem teuren Anzug. Als Bösewicht kam ein eifersüchtiger Bruder aus der Familie der Braut in die Szene, mit einem Herzen voller Missgunst, die getarnt war mit der Sorge über die zusätzliche Problematik der religiösen und kulturellen Unterschiede des Paares. - Und dann war da noch die Nichte des alten Mannes, die sich in Tom, den "Memoiristen" ad hoc verliebte. Das junge Paar, charmant und frisch , sorgte sich ernsthaft darum, ob sie mit dem ererbten Reichtum umgehen konnten. Schließlich war es nicht leicht, die Verantwortung für ein Vermögen zu tragen, das sie nicht einmal selbst verdient hatten! ....und wenn sie nicht... Die Beobachtungen im Lesekreis sind, dass die Charaktere mit ihrer Identität oder ihrem Selbstbild kämpfen, sich dabei aber nicht entwickeln. Die grundsätzliche Idee ist gut, aber ein wenig Selbstironie statt Theatralik hätte bisweilen nicht geschadet. Die Figuren sind zu sehr stereotyp, angefangen bei dem Narzissten Dr. Stotz, bis zum ewigen Studenten Tom Elmer, Rest siehe Märchen. Es geht uns zu viel um Mahlzeiten und den natürlich passenden!! Alkohol. Fazit: Wer sich einlassen, verzaubern lassen möchte, vom Ambiente der Superlative, auch was die Reisen des leidenden Dr. S angeht, kann bei diesem Buch Butler Roberto sagen hören: It is served. 😉

  • Mariana Leky: Was man von hier aus sehen | Mysite

    Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann Klappentext: Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman. 'Was man von hier aus sehen kann' ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan … zur Autorin: Mariana Leky, geboren 1973 in Köln ist eine deutsche Autorin... siehe Wikipedia-Link ... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Belletristik, Fiktion erschienen im: Dumont Verlag herausgegeben: 2017 Seitenzahl: 320 unsere Lesekreis-Erfahrungen: Die Zauberwelt Luises, der Protagonistin in der Coming of Age Erzählung, oder: Die Welt, in der wir gerne leben möchten? Once upon a Time in einem kleinen westerwäldischen Dorf in den 80er Jahren, wo die Menschen skurril, sehr Erd- und Mystik- verbunden sind, verschroben in der ihnen eigenen kleinen Welt. Wir stellen fest: Eine Bearbeitung der Geschichte mit pragmatischen, praktischen oder gar zweckmäßigen Überlegungen ist nicht möglich, und wird nur zu Enttäuschungen führen, hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit der Ereignisse und Begebenheiten. 😉 Alles ist aus Sicht des neunjährigen Mädchens Luise und ihrer Wahrnehmung geschrieben. So werden beispielsweise keine zum Einsturz gefährdeten Böden repariert, sondern lediglich als außerordentliche Gefahrenstelle kenntlich gemacht. Der Roman umfasst 20 Jahre Entwicklung des 9-jährigen Kindes, bis zu dessen Abitur. Erwachsenwerden und Ausbildung zur Buchhändlerin bei Buchhändler Rödder, wir leiden mit beim erstmaligen Erleben Luises von Freundschaft, Liebe und Verlust. Was sich als logisch aufdrängt, wird oftmals ausgeblendet, manche Akteure sind mit ihrem Berufsstand und gleichsam mit ihrer Charaktereigenschaft oder ihren Gemütszustand beschrieben, aber nicht „benamt“. Bemerkenswert: etwa der tatsächliche Name des verliebten Optikers in (Oma) Selma kommt erst auf den letzten Seiten ans Licht, indem er während eines Telefonats sich namentlich vorstellt. Die Figurenzeichnungen der Personen und ihrer Charaktere sind sehr lebendig: Da ist der Schulkamerad MARTIN, der „Hochheber“ (Idol der Kran von Schachty), kommt bei Zugunfall ums Leben - sein Vater Palm ist Alkoholiker SELMA, Luises Oma, unbewusste Doppelgängerin von Rudi Carell 😉, sieht durch Okapi-Traum den Tod voraus …“Selma trug eine große violette Rüschen-Badehaube, die aussah wie eine Hortensie und die sie sich von Elsbeth geliehen hatte, damit Rudi Carrells Frisur nichts geschah“. OPTIKER– Dietrich Hahnberg, Liebesbriefschreiber, Mitarbeiter des Monats der der einzige Mitarbeiter ist. -ist schon seit Jahren in Selma verliebt, unzählige Briefe angefangen, nie zu Ende gebracht, oder gar abgeschickt. Selma und der Optiker sind beide maßgeblich in die Erziehung, Entwicklung und Bildung von Luise und Martin involviert. Die Ehe der ELTERN Luises ist weder harmonisch, noch funktioniert sie, beide wirken eher als Nebendarsteller, immer zweifelnd, ob man sich nicht besser trennen sollte. Mutter Astrid (Besitzerin des Blumenladens Blütenrein) hat es ewig eilig, und ein Verhältnis mit dem Eisdielenbesitzer Alberto mit Vorliebe für klingende Namen seiner Produkte z.B. „Flammende Versuchung, Heißes Verlangen“. Vater Arzt und Aussteiger, lebt in dem Gefühl etwas verpasst zu haben, möchte die Welt sehen und geht dann auf Reisen. „Ein bisschen mehr Welt hereinlassen“. HUND ALASKA als Metapher für Schmerz (des Vaters eingekapselter, der so externalisiert werden soll laut. Dr. Maschke), Mischling irischer Wolfshund mit Pudel (wer kann sich darunter etwas vorstellen?) Die abergläubige ELSBETH, Kräuterhexe wohnt am Dorfende stellt u.a. Schneckensalbe her, die graue Haare wieder blond machen soll. FREDERIC, der Mönch aus dem Wald, konvertiert zum Buddhismus, lebt in einem Kloster in Japan. „Luise liebt einen Buddhisten, der nicht zölibatär in Japan lebt und uns in drei Wochen besucht“ S. 162 Die immer schlecht gelaunte, traurige MARLIES, deren Tante hat sich mit 92 Jahren erhängt hat, und Marlies fand, „da lohnte das Aufhängen auch nicht mehr“ S 56 Besonders gefallen hat uns: Der Ton der Erzählung ist bewusst dem Alter Luises und Zeitgeist der 80er Jahre angepasst. Beispielsweise die Pralinen Mon Cheri zum Geburtstag Selmas, „da die Füllung so entspannend sei“ 3. Teil des Buches Kapitel S 147 „Unendliche Weiten" Star-Treck-Serie (Raumschiff Enterprise), der Märchenwelt, Heinrich, der Wagen bricht S.279, Der Froschkönig, Detailliert wie nur Kinderaugen zu beobachten, registrieren,die Beschreibungen der „Anzugsordnung“ der traurigen Marlies, die die Farbe ihrer Unterhosen mit einem ausgeleierten Norwegerpullover kombiniert. Es mag manchen Leserinnen mitunter allzu viel des Guten sein, amüsiert jedoch durch die Bildhaftigkeit, die hängen bleibt. Es wurde kritisiert: Unstimmig: Luise ist 1 Jahr jünger als Martin und macht ihm die Hausaufgaben Fragwürdig: Die „Läuterung Palms, (Vater Martins), der nach dem Verlust des Sohnes vom Alkoholiker zum bibeltreuen Gläubigen. Der Hintergrund des Mönchs fehlt, er kommt aus dem nichts, Familie? Zu viele Wiederholungen, wiederkehrende Sätze und Szenen. Was hat uns besonders berührt: Das Wort/Ähnlichkeitsspiel mit Oma Selma, Optiker, Martin und Luise, S. 50, überhaupt, ihre Hingabe zu den Kindern Zitate: "Keiner ist alleine, solange er noch WIR sagen kann" (S. 287) "Wenn wir etwas anschauen", S. 162) "Martin erkannte einen jungen Braunbären der sich sowohl mit seiner Farbe als auch mit dem Westerwald vertan hatte". Frederic: "Du bist verschwommen, Luise" Der Roman endet mit der Entscheidung Luises, hinaus in die weite Welt zu treten. Geht gut aus, stimmig und nicht abrupt. Zum Buchtitel: "Wenn man etwas gut Beleuchtetes lange anschaut, und dann die Augen schließt, sieht man dasselbe vor dem inneren Auge nochmal als unbewegtes Nachbild, in dem das was eigentlich hell war, dunkel ist, und das was eigentlich dunkel war, hell erscheint." Prolog Seite 9 Fazit: Vergleich zu „Helle Tage“ ein Resilienz- und Mutmach-Buch, wir würden es verschenken, empfehlen.

  • Janet Frame: Ein Engel an meiner Tafel | Mysite

    Janet Frame: Ein Engel an meiner Tafel Klappentext: Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Lilian Faschinger. Janet Frames autobiografischer Roman erzählt die Lebensgeschichte einer der eigenwilligsten Autorinnen der Weltliteratur. Die junge Janet Frame wächst unter ärmlichen und tragischen Umständen an der Küste Neuseelands auf: ihr Bruder erkrankt an Epilepsie, und ihre beiden Schwestern ertrinken bei Badeausflügen. Nach einem Selbstmordversuch in die Psychiatrie eingeliefert, rettet die junge Autorin nur wenige Tage vor einer geplanten Hirnoperation ein Literaturpreis, und sie wird nach acht Jahren entlassen. "Ein Engel an meiner Tafel" liefert den Beweis für die lebensspendende Kraft der Literatur, erzählt von einer Autorin, die ihr Leben dem Schreiben widmete und bis zum Ende aus dieser Kraft schöpfte. zum Autor: Janet Frame... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Autobiographie Original-Verlag: C.H.Beck erschienen: 2012 Seitenzahl: 288 aus dem Englischen von Lilian Faschinger zur Lesekreis-Erfahrung Der Klappentext lässt eine besondere Gemeinsamkeit mit unserem letzten Buch erkennen: Die Protagonisten sind äußerst tragische Figuren, die ihre Emotionen nicht zulassen können. Der Roman ist eine Autobiographie, also vom Standpunkt der Verfasserin erzählt. Es ist ein trauriges Buch Janets Geschichte, wenn auch mit positivem Ausgang. Die Autorin schreibt nüchtern und knapp, ohne Schnörkel, es sind die Metaphern in ihren Gedichten, die die Gefühlswelt widerspiegeln und sich ebenfalls im Werk befinden. Tod der Mutter Seite 236: „….die Dezembersonne, glühendste Todesanwältin, in diesem ihrem dreiundsechzigsten Jahr(…)“ Schon die Kindheit beginnt tragisch, in einer Familie in ärmsten Verhältnissen. Der Bruder leidet an schweren Epilepsie-Anfällen, und 2 ihrer Schwestern werden bei Bade-Unfällen unabhängig voneinander aus dem Leben gerissen. In ihrer Studienzeit fällt die furchtbare Fehldiagnose Schizophrenie, derentwegen sie acht Jahre lang unter entsetzlichen Bedingungen weggesperrt wurde. Wie hat es uns gefallen: Wir empfanden als Leser oft die Ängste ihrer Wahrnehmung und die damit verbundenen Einflüsse auf ihr Gemüt befremdlich. Sie scheint eingeschlossen In ihrem Kokon aus Einsamkeit, grenzenloser Naivität, Scham und Schüchternheit. Schwierig ist ihre soziale Phobie, Angst vor alltäglichen Situationen nachzuempfinden. Seite 27: „Viel von meiner Zeit und meinen Erfahrungen als Studentin ist mir heute verschlossen (…)...Ich hatte keinen Begriff vom Ausmaß meiner Einsamkeit. Ich klammerte mich an die Werke der Literatur, wie ein Kind sich an seine Mutter klammert.“ Sie erscheint uns oft sehr herb, fast herzlos. Das emotionslose Schildern der Erlebnisse lässt keine Bilder aufsteigen, nur Verwunderung und kommt manchmal einer Aufreihung der Tätigkeiten oder Ereignisse sehr nahe. Beispiele: Sehr unverständlich das Verhältnis, der Umgang mit der Mutter, ihre Einschätzung der Liebe ihrer Mutter: „so herzlos wie sie möchte sie nie sein.“ Seite 227: „ich komme nie mehr zurück nach Willowglen. Meine Worte waren verletzend und ich wusste es.“ Seite 233: „Niemand erwartete von mir, dass ich an Mutters Begräbnis teilnahm.; ich erfüllte die Erwartungen meiner Familie, indem ich mich nicht dazu imstande fühlte.“ Wir empfanden als besonders berührend: Ihr fehlendes Selbstwertgefühl, die Schwermut, Wer glaubt an mich ? Seite 156:“Statt mich einer Lobotomie zu unterziehen, wurde ich als Person mit einem gewissen Wert behandelt, als menschliches Wesen…„ Seite 158: „Nola starb vor wenigen Jahren im Schlaf. Das Vermächtnis ihrer entmenschlichenden Veränderung lebt zweifellos weiter in allen, die sie kannten, ich trage es für immer in mir." Seite 273:“ .. das Land verlassen…(…) aus einem Land zu fliehen, in dem meine Andersartigkeit , die in meinem Wesen lag, und selbst mein Wunsch zu schreiben..(..) als Anzeichen von Abnormalität betrachtet wurden.“ …(..) Wir sprachen über: Die furchtbaren Behandlungsmethoden der damaligen Zeit, wo Janet durch die Fehldiagnose Schizophrenie über 200 Elektroschock-Behandlungen erleiden musste. Seitens der Eltern fanden wir positiv bemerkenswert, dass sie in den 40er Jahren trotz Armut, als junge Frau studieren durfte. Die Ambivalenz ihrer Person: Seite 89: „Innerlich lächelte ich überheblich. Von wegen Begabung für das Schreiben! Das Schreiben würde mein Beruf werden.“ Seite 31: „Meine Unzufriedenheit mit meinem Zuhause und meiner Familie war groß. Die Unwissenheit meiner Eltern machte mich wahnsinnig.“ Seite 30: „..wenn ich die Münzen einwarf. Ich starb beinahe vor Scham.“ Seite 36: „Nur drei oder vier Mal war ich kühn genug, mir ein Exemplar des Critic zu nehmen“… Seite 48: „…bei der Vorstellung, mit Isabell ‚zurande kommen‘ zu müssen, überfiel mich Panik" Zum Buchtitel: Ein Engel...: Ein Schutzengel?, der sie im quasi letzten Augenblick vor der Lobotomie bewahrte?; oder: Der „Retter“ (Engel) Frank Sargeson: Seite 208 „Der Preis, den ich für den Aufenthalt in der Militärbaracke zahlte, war das Bewusstsein der Wertlosigkeit meines Körpers. (…) Im Austausch gegen diese mangelnde Selbstachtung als Frau gewann ich ein Leben, wie ich es mir gewünscht hatte." Fazit: Nichts ist umsonst, sie zahlte einen hohen Preis. Eine Frau, deren Obsession das Schreiben war, das sie als Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben empfand. Vergleich: Besonders eindrücklich mit poetischen Bildern ist die Trilogie des Lebens von Janet Frame adaptiert in dem preisgekrönten Film von Jane Campion, den wir sehr empfehlen. 😉

  • Lesekreis-Erfahrungen Das Café ohne Nam | Mysite

    Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Das Café ohne Namen Robert Seethaler Wie hat es uns gefallen? Das Café ohne Namen stellt eine kleine Geborgenheit am Rande des Karmelitermarktes dar. Für seine Besucher fungiert es als sozialer Treffpunkt und bietet die Gelegenheit zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen. Der Roman hat uns auf unterschiedliche Weise berührt. Größenteils wurde sein Lesen als Entschleunigung erfahren, als positives Mut-Mach-Buch, konnte aber je nach persönlicher Verfassung, auch eine tiefgehende emotionale Stimmung, eine gewisse Melancholie hervorrufen. Es sind die „Alltagshelden“, Arbeiterexistenzen mit Bildungshürden, wie Seethaler sagt „randständige Menschen“, die ihn interessieren und die er hier sehr gekonnt porträtiert. Es ist seine verhaltene Sprache, die mit einer Zärtlichkeit und Sensibilität für den „einfachen“ Menschen das Herz erreicht. - Denn: sie haben ALLE ihren Stolz, und ALLEN gehört das Café. Seethaler erzählt von 10 Jahren im Leben seines Protagonisten Robert Simon, im Wien der 60er Jahre, 1966 – 76. Eine Lesekreisteilnehmerin weiß vom diesem Zeitgeist zu berichten, dass die Menschen nach den Bezirken sozusagen „katalogisiert“ wurden. Was hat uns gefallen? Die Geschichten handeln vom puren Dasein, von Sehnsucht, Verlust, Liebe und Glück, vom Leben einfacher Menschen mit ihren Hoffnungen, Sorgen und Kämpfen. Zentrale Themen sind Vergänglichkeit und Wandel – eine neue Welt entsteht, im Wie n im Wiederaufbau, Protagonist Robert eröffnet das frühere Lokal als Café 1966 neu, nach 10 Jahren endet sein Pachtvertrag, da es Investoren kaufen. Resilienz und Anpassungsfähigkeit – der Protagonist Robert sowie Mila, zeigen Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich an veränderte Umstände anzupassen. Robert „leistet“ sich die ersten 3 Jahre des Café-Bestehens keinen Ruhetag. Mila, die, den Umständen geschuldet, von der Näherin zur Bedienung wechselt. Figuren, die trotz Widrigkeiten nicht aufgeben. Wir erleben die ganze Palette menschlicher Gefühle, ohne dass der Bezug zur Realität bei der Schilderung verlorengeht. Ob es sich um die große Liebe des Ringers René zu Mila handelt, die Liebe bzw. Abhängig-Hörigkeit des Malers Mischa zur 15 Jahre älteren Milch- und Käsehändlerin Heide Bartholome Seite 151: „Es stimmte: (..) Sie waren das lebende Beispiel dafür, was Liebe anrichten konnte.(…) Die Leute sahen ihre schamlos ausgetragenen Schreiduellen, oder die Leidensfähigkeit des Ringers René, wie er seinen Lebensunterhalt verdient. Die naturalistischen Schilderungen der Kämpfe sind manchmal beinahe körperlich schmerzhaft. Zum Amüsement trägt die wiederholt eingeflochtene Unterhaltung zweier anonymer Caféhaus-Besucherinnen bei, die die Lebendigkeit des Romans fördern. Besonders berührend ist die Fürsorge und Empathie des Fleischermeisters Johannes Berg seinem dementen Vater gegenüber, und die Roberts zur Kriegerwitwe Martha Pohl. Sehr schön rund dazu passt das Ende des Romans zum Anfang: Robert und die Kriegerwitwe. Lieblingszitate: Viel Gefühl: Seite 30 : “ Ein Bus voller trauriger Frauen machte sich in der Abendsonne auf den Weg“. Sehnsucht und Nostalgie: Seite 55: „Da hat ein Kuss unter der Laterne noch genügt für ein ganzes Glück. Im Rückblick sieht alles besser aus. In Wirklichkeit waren die Männer genauso schlecht wie heute, und die Gaslaternen haben immer so unangenehm gezischt wie in der Nacht.“ Würde: Seite 61: „Aber er hat einen Stolz. Und damit hat er so manch einem anderen schon vieles voraus.“ Poesie: Seite 86: „Auf den Praterwiesen riecht es überall nach Erde, und unter den Kastanien ist das Licht ganz grün, vor allem, wenn es geregnet hat.“ Was hat uns gestört? Da alle Charaktere mit ihren allzu menschlichen Eigenschaften wunderbar beschrieben wurden, konnten wir lediglich eine negative, unbeliebte Nebenfigur küren: Der Mann mit dem Glasauge. Fazit: Ein inspirierendes Mut-Mach- und Resilienz Buch, um selbst festzustellen, was besonders gut gefallen oder am meisten angesprochen hat 😉 WIR würden es verschenken!

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