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- Dagmar Schifferli: Wegen Wersai | Mysite
Dagmar Schifferli Wegen Wersai Klappentext: Die zwölfjährige Katharina wächst in der Schweiz der 60er Jahre auf. Da ihre Mutter schwer erkrankt ist, lebt das Mädchen vorwiegend bei der Pflegemutter "Tantelotte", einer verhärteten Frau, die die Erfahrungen aus ihrer entbehrungsreichen Kindheit während der NS-Zeit sogar noch Jahrzehnte später ihr Pflegekind spüren lässt. Katharina versucht, die sie umgebenden Erwachsenen zu verstehen, stellt Fragen und bemüht sich, Zusammenhänge herzustellen, doch nur selten erhält sie eine Antwort. Um sich selbst zu schützen, errichtet sie eine Fassade der Anpassung, während sie die Lügen und Verzerrungen der Erwachsenen immer deutlicher durchschaut. Autorin Dagmar Schifferli wurde 1951 in Zürich geboren. Sie studierte Sozialpädagogik, Psychologie sowie Gerontologie und war viele Jahre als Dozentin in diesen Fachbieten tätig.. Nagel und Kimche Wikipedia zum Buch: Genre: Gegenwartsliteratur Verlag: Verlag Nagel & Kimche Übersetzer: erschienen: 2024 Seitenzahl: 192 zu unseren Lesekreis-Erfahrungen Button
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Daniel Glattauer: Die spürst du nicht Klappentext: Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Was ist ein Menschenleben wert? zum Autor: Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien,... Wikipedia zum Buch: Genre: Gegenwartsliteratur, Drama, Fiktion Verlag: Paul Zsolnay erschienen: 2023 Seitenzahl: 303
- Lesekreis-Erfahrungen wegen Wersai | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Dagmar Schifferli: Wegen Wersai Wie hat es uns gefallen: Der Roman spielt in der Schweiz der 60er Jahre . Autoritäre gesellschaftliche Normen, gutbürgerliches Milieu und streng gehütete Familiengeheimnisse prägen das Umfeld. Zentrale Themen sind Trauma, Scham und Schuld. Der Erzählduktus bleibt konstant, es gibt keinen Erzählerwechsel; die Handlung folgt einem durchgehenden, chronologischen Verlauf. Es ist ein leises Buch, das das Innenleben von Katharina, der 12jährigen ehrlich und eindrücklich beschreibt. Belastet durch die schwere Krankheit ihrer Mutter, lebt sie in angespannten familiären Verhältnissen bei einer Pflegefrau, der ältere Bruder ist im Internat. Ein einsames Kind, das in einer Welt der Erwachsenen, klug, kritisch denkend, sensibel und rebellisch, seine Beobachtungen zu verstehen sucht. Die Pflegemutter (Tantelotte) kämpft mit ihren eigenen Traumata-Dämonen, versucht sich mit repressiven Erziehungsmethoden. Die Ohnmacht, die Sprachlosigkeit der Kriegsgeneration, die wir schon des Öfteren in anderen Werken besprochen haben, wirkt sich hier auf die familiäre Situation Katharinas aus. Die Erwachsenen, obwohl potenzielle Zeugen, sind keine verlässlichen Zeugen, Katharina fehlen offene bzw. verständliche Erklärungen zu gesellschaftlichen und familiären Ereignissen. Ein Feld von Unehrlichkeit und dem Verschweigen von Wahrheiten. Was hat uns gefallen: Ob es um Krieg, Nachkriegszeit, Vergangenheitsbewältigung oder Fremdenhass geht, der Ton der Erzählung ist konsequent aus der Perspektive des Kindes. Die Angst vor Überfremdung, ist als transnationales Thema geschickt eingeflochten. Alle Charaktere sind plastisch und glaubwürdig porträtiert. Die Pflegemutter Tantelotte , die emotional distanziert und kompromisslos wirkt. Sie steht für eine Generation, die von den Entbehrungen und Traumata der Kriegsjahre geprägt ist, was sich in ihrer Strenge und Härte gegenüber dem Kind widerspiegelt: Zwang zur Anpassung, strikte Regeln, unerfüllte Antworten. Ergebnis: Katharina „strickt“ sich ihre eigene Welt inklusive passender Erklärungen. Mutter Dora :, von ihrer Krankheit (MS) gezeichnet, ist bemüht, so wenig „Umstände“ wie möglich zu machen – Seite 61 „wenn bei uns etwas Schlimmes passiert, ist immer jemand schuld. deshalb strengt sich Mama so sehr an, dass sie nicht schuld ist“. In ihrer Liebe, Fürsorge und Verbundenheit ist sich Katharina der Fragilität des familiären Zusammenhangs bewusst. Seite 37 „Mama lächelt nicht immer, in letzter Zeit sogar immer seltener.“ Seite 75 „Ich glaube Mama vermisst Tommy manchmal. Ich sehe das an ihrem Gesicht.. „ Vater Walter , "der Bibel-feste": in Szene Seite 71- 74 die Bibel und die Ausländer 😉 ..die Flucht aus Ägypten: „Ja, sagte Papa, wir sind katholische Christen. Es gehört sich einfach, dass man sich in der biblischen Geschichte auskennt. …(…)… Sechshunderttausend Männer - genau die Anzahl Ausländer, die momentan in der Schweiz sind, …(…)…wir würden sie nicht verfolgen, sondern ziehen lassen, ist ja klar, fügte Papa mit einem komischen Lachen hinzu. Wir würden sie ziehen lassen und wären froh darüber- sehr froh sogar“. Seite 55: „Die Männer arbeiten, die Frauen sind zuhause. Ein Naturgesetz.“ Tante Lucille , die Schwester von K. Mutter und ihre Patin, die öfter aus ihrem Leben ausbricht, weil sie die Borniertheit der Familie nicht erträgt. Katharina gegenüber ist sie verständnisvoll und versucht ihr das komplexe Thema Versailles und seine Auswirkungen zu erklären. Gestört hat uns bzw. diskutiert wurde: Teilweise wird das Buch als aneinandergereihte Begebenheiten wahrgenommen, sozusagen „Spotlight Methode“. Gestört hat das plötzliche und offene Ende des Buchs. Lieblingsfigur: Als unsere Sympathiefigur wird Katharinas Lehrerin Frau Simonis ausgezeichnet, die in festgefahrenen Zeiten Ihre Autonomie bewahrt. Als moralische Instanz und kritische Lehrerin, engagiert und verantwortungsbewusst, tritt sie Ignoranz und Fremdenfeindlichkeit mutig entgegen. Szene Seite 83/84: In einem verschlossenen Brief des Vaters, den K. überbringen muss, steht die Aufforderung, dass Katharina von ihrem Bank-Kamerad und Freund Lorenzo zu trennen ist. Sie sagt: „Richte bitte deinem Vater aus, dass in diesem Raum, ich meine, hier im Schulzimmer, noch immer ich bestimme. Auch am Montag wirst du wieder neben Lorenzo sitzen.“ Am meisten berührt: Schmerzhaft zu lesen ist die Verzweiflung des Kindes, das der Mutter im Krankenhaus keinen Abschied mehr schenken konnte – und der nagende Schmerz, ihr nicht mehr Liebe und Schönes erwiesen zu haben.“ Seite 157 Besonders berührt die Schutzlosigkeit des Kindes in einer Welt ohne Antworten auf seine brennenden Fragen. Zeitgeist: Themen die exemplarisch für den Zeitgeist der 60er stehen, werden angedeutet und ins Bewusstsein gerückt: Die Expo 1965 in München, die Eröffnung des St. Bernhard Tunnels 1964 , Der Gletschersturz bei Mattmark im Wallis 1965 bei dem 88 vorwiegend aus Italien stammende Bauarbeiter unter 500 000 m³ Eis begraben ihren Tod fanden. die Frankfurter NS-Prozesse von 1963 -1965 (Strafprozesse gegen Mitglieder des Auschwitz-Personals) Die Teilnehmerinnen zeigten sich betroffen, über die Schweizer Vergangenheit, der Antisemitismus, der im Buch offen und kritisch behandelt wird. Szene zur Tatsache der Konzentrationslager im Kanton Zürich Seite 151: „Was rief Mama, so nah von uns damals! Wieso haben wir das nie erfahren? Man wollte es nicht wissen, sagte nun mein Onkel Ernst ..(..).. wie vieles andere auch.“ Fazit: Wir würden es nicht verschenken, aber durchaus empfehlen Eure Kinder sind nicht eure Kinder Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, Denn sie haben ihre eigenen Gedanken Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen Denn das Leben läuft nicht rückwärts noch verweilt es im Gestern. Khalil Gibran
- Emma Stonex: Die Leuchtturmwärter | Mysite
Emma Stonex: Die Leuchtturmwärter Klappentext: .Aus dem Englischen von Eva Kempter. In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die Uhren sind stehen geblieben. Zurück bleiben drei Frauen, die auch zwei Jahrzehnte später von dem rätselhaften Geschehen verfolgt werden. Die Tragödie hätte Helen, Jenny und Michelle zusammenbringen sollen, hat sie aber auseinandergerissen. Als sie zum ersten Mal ihre Seite der Geschichte erzählen, kommt ein Leben voller Entbehrungen zutage - des monatelangen Getrenntseins, des Sehnens und Hoffens. Und je tiefer sie hinabtauchen, desto dichter wird das Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, Realität und Einbildung..... Edit zur Autorin: zum Buch: Emma Stonex , geboren 1983 , ist eine britische Autorin . Quelle: Wikipedia . bitte hier klicken! Genre: Roman, Drama erschienen im: S. Fischer Verlag Frankfurt übersetzt von: Eva Kempter herausgegeben: 2021 Seitenzahl: 432 Wie hat es uns gefallen: Das Buch ist der Debütroman der Autorin unter eigenem Namen, basierend auf einer wahren Begebenheit, im Jahr 1900 in Schottland. Hier: Silvesternacht 1972, die 20 Jahre später ein Schriftsteller recherchiert. Es ist der Sohn des Bootsführers Jory, der das Ablöseboot steuerte, um Leuchtturmwärter William (Bill) Walker den Schichtwechsel zu ermöglichen und den Leuchtturm Maiden völlig verlassen vorfand. Die Geschichte spielt in 2 Zeitebenen: 1972 und 1992, deren Ereignisse 1972 im Erzählstil wiedergegeben werden. eigenwillig und interessant: 20 Jahre später, die Interviews der Frauen: Als Monologe, die Frage in der Antwort impliziert. Welche Figuren stehen uns am nächsten: Für uns gibt es in dieser Story nur Anti-Protagonisten 😉. Tragische Familienereignisse, Eifersucht und Neid bestimmen das Klima der Paare. Personen- Konstellationen und Charaktere (aufgrund des Buchtitels werden die Männer zuerst genannt) : Arthur und Helen: Oberwärter Arthur ist Ältester und Dienstältester (33 Dienstjahre) introvertiert und sehr gewissenhaft. Der Vater kam mit einem Trauma aus dem Krieg, Arthur hat eine posttraumatische Persönlichkeitsstörung durch den Verlust des einzigen Kindes Thommy, gemeinsam von Arthur und Helen. Helen wirkt als die Intellektuellste des Trios der Frauen, selbstbewusst und pragmatisch. Bill und Jenny: Bill, "der Stalker", ist 38 Jahre alt und empfindet eine besondere Zuneigung zu Helen, vermutlich, weil sie das Gegenteil zu seiner Frau darstellt. Er stiehlt als Fetisch, Medaillon, Schal, etc. von Helen. Er ist laut Generationenvertrag Leuchtturmwärter und war bereits mit 20 schon mit Jennifer, seiner Jugendliebe verheiratet. Bills Kindheit war problematisch, die Mutter starb bei seiner Geburt. Er lebt mit der Schuldzuweisung des Vaters, er hätte sie „massakriert“. Jenny 1972 depressiv, unselbständig, vereinnahmend, ist sie fixiert auf das Zusammenleben mit Bill. Sie definiert sie sich über ihre Verwöhn-Kochkünste. Ihr Eifer, ihre Hingabe lassen jedoch fühlt Bill sich eher eingeengt/-und -schränkt fühlen. Jenny Seite 64: „Was eine Ehe zusammenhält sind die kleinen Gesten: Dinge, die wenig kosten, aber dem anderen sagen, dass man ihn liebt und dafür nichts von ihm verlangt“ Die Eifersucht auf den Leuchtturm Maiden, der ihr Bill vermeintlich wegnimmt, die Zweisamkeit regelmäßig mit den Arbeitsschichten zerstört, gipfelt darin, dass sie Pralinen mit WC-Reiniger gefüllt herstellt, in der diffusen Absicht, Bill durch Krankheit vom Dienst abzuhalten. Bill und Jenny haben 3 Kinder, 2 Töchter und einen Sohn. Vincent und Michelle: Vincent ist 22 Jahre alt und als Pflegekind aufgewachsen. Er hat ein unglückliches Sozialmilieu, und ist vorbestraft. Als entlassener Häftling ist er auf der Suche nach einem neuen Anfang, einer neuen Aufgabe. Michelle spricht von „einer gemeinen Ader“ die er hat und teilweise fehlender Empathie. Von Arthur ist er sehr beeindruckt, und sieht in ihm nahezu eine Vater-Figur. Gedichte, die er schreibt, teilt er mit ihm. Michelle, sehr jung, erscheint recht naiv. Durch sie befindet sich Vince erstmalig in einer liebevollen und harmonischen Beziehung. Besonders berührt hat uns: Die Einsamkeit auf beiden Seiten, die der Frauen, die abgeschottet in der für sie eigens gebauten Siedlung nur wenig Möglichkeiten der Beschäftigung hatten, als auf die Männer zu warten. die der Männer, zu dritt auf engstem Raum im Leuchtturm, keine Privatsphäre, die Entbehrungen „Durch sein Fernglas sah Arthur in der Ferne Land….Er dachte, möglicherweise starrte seine Frau zurück, sie könnten einander Signale senden, ohne es zu wissen..“ Seite 386 Die Verzweiflung, Ungewissheit und Trauer der Frauen, die mit ihrem Verlust nie richtig abschließen konnten. „Es gab kein Grab. Eine Sitzbank auf der Landzunge trug die Inschrift… …hell erstrahlt des Vaters Gnade von seinem Leuchtturm immerdar lasst die Küstenfeuer brennen lass sie leuchten weit hinaus… dieses Lied hatte Arthur oft gesungen“. Lieblingsstelle, Zitat: Das Signal am Ufer des Meeres traf ich einen Mann, er blickte hinaus und fragte mich dann, kannst du es sehen, siehst du es nicht? und ich sah–schwarzes Feuer mit blauem Licht. mein Herz ist verloren, sagte er, verloren dort draußen weit auf dem Meer, suchst du mein Herz, bringst es zurück? Ich selbst kann es nicht, dafür fehlt mir ein Stück. Je weiter ich schwamm, desto heller sein Schein, desto lauter rief es, strahlend und rein, doch als ich mich drehte und zum Ufer sah, war der Mann, den ich traf, nicht mehr da. ich fand sein Herz und nahm es auf in mich, die salzige Flut stieg und dann wich sie zurück und zog mich mit sich hinab, zur Seele des Wärters in ihrem nassen Grab; da bist du ja, das lodernde Licht warst die ganze Zeit du –ich kenn dein Gesicht. die Flamme, die Flamme sie leuchtet uns allen, deinem Geist und auch meinem, zu Staub zerfallen. Seite 369 Es wurde diskutiert: Viele Themen werden nur angerissen, es kommt nicht zur Auflösung. Halluzinationen und Realität vermischen sich, die Grenzen zerfließen. -die Uhren bleiben Viertel vor 9 stehen Todeszeitpunkt des Kindes Thommy -Der Silberne Mann, der nicht an 2 Orten gleichzeitig sein konnte -Unklar die Rolle von Sid, dem Mechaniker, der jedoch nicht im Turm war – „Angstgegner“ von Vincent? „Geheime Gedanken befielen ihn. Er wunderte sich, dass jemand so von etwas erfüllt sein konnte, das für andere Menschen nicht offensichtlich war“. Arthur Seite 386 Zusätzliches Leitmotiv Vögel? das Ende, die Frauen nähern sich am Jahrestag Arm in Arm. -vielleicht durch die Aufarbeitung des Schriftstellers- Fazit: Ein spannendes Buch mit Potenzial für Interpretationen, wer den Mix aus Mythos, Thrill und Tragik mag und sich gerne in die Spiritualität begibt ;-) . zu unseren Lesekreis-Erfahrungen
- Lesekreis-Erfahrungen Herzfaden | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Wie hat uns das Buch gefallen? "Herzfaden" wird in der Gruppe sehr unterschiedlich gesehen. Das Gros ist seit mehr als 50 Jahren Anhänger der Augsburger Puppenkiste, was hinsichtlich der Erwartungshaltung der Geschichte der Puppenkiste nostalgische Gefühle mit sich bringt. Zum einen wird die Stimmung im Buch als sehr poetisch, märchenhaft und metamorphisch bezeichnet, mit einer Fülle von Assoziationsmöglichkeiten. Andere haben keinen Zugang zum Roman gefunden, zeigen sich daher wenig begeistert, fast enttäuscht. Auf die Verknüpfung von Fantasie und Realität der beiden Erzählstränge kann sich hier nicht eingelassen werden. Was hat uns gestört? Es wird über fehlende Struktur geklagt. -Die Rolle des I-Phones gegenüber dem Kasper ist unklar. Interpretationsvorschlag die Taschenlampenfunktion ;-) Licht/Aufklärung ins Dunkel der Geschichte - -Die durchgehende „Kinderstimme / Naivität von Hatü, selbst im Erwachsenenalter ist es nicht die einer Erwachsenen. Über was haben wir diskutiert? Situationen werden als doppeldeutig und widersprüchlich bezeichnet, es gibt Zweifel, ob dies bewusst herbeigeführt ist. Viele dieser Ambivalenzen und Paradoxons werden als störend und nicht authentisch empfunden. als Beispiel: - Bei einigen entstand der Eindruck, trotz schlechter Zeiten war Bewirtung bei Sekt und Schnittchen „gängig"; - Eine Veranstaltung (Vernissage) bei der Nationalsozialisten, Künstler, Demokraten ohne Clush aufeinandertreffen – sogar vordergründig akzeptiert werden? Das mangelnde Mitgefühl Hatü’s gegenüber bester Freundin Vroni in Anbetracht ihres schweren Schicksals als Waise. Die zunehmende Entfremdung zu Hatüs bester Freundin Vroni stößt auf Unverständnis. Unser Blick auf die Buch-Cover- Form: Die liebevolle Gestaltung des Covers und des Buches selbst, wunderschön aufgemacht, die Zeichnungen der Figuren aus der Augsburger Puppenkiste ermöglichen einen inneren Rückblick für jeden Einzelnen der besonderen Art. Welche der Figuren standen der Gruppe am nächsten? Vroni, beste Freundin und zentrale Figur, berührte am meisten und wurde als Sympathieträgerin empfunden. - bewegend Ulla, die im Keller beim Bombenangriff für Hatü "Hänsel und Gretel" leise singt, um diese zu beruhigen- - überzeugend die Stimme des Vaters: „Der wichtigste Faden einer Marionette ist der Herzfaden. Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. … macht uns glauben sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht“ „Wir müssen die Herzen der Jugend erreichen, die von den Nazis verdorben wurden. Und die Fäden, mit denen wir sie wieder an Kultur abknüpfen, das sind die Fäden meiner Marionetten“ Wie wurde die Aufrechterhaltung der Spannung, das Ende beurteilt? Teils wird beanstandet, dass geschilderte Situationen nur „angeschnitten“ und nicht vertieft werden, sie würden deshalb fragmentarisch wirken. - als Beispiel: Frau Brinkmann Anderen ist die "Erlösung" des Kaspers und seine Rolle in der perfiden Nazizeit für Hatü mehr als erschütternd. Zeitgeist Die Verdrängungsmechanismen der Kriegs- bzw. Nachkriegs-Generation, die Sprachlosigkeit, kann von vielen nachvollzogen werden. Geschichtlich zur Entstehung der Augsburger Puppenkiste ist für alle die Sehnsucht nach leichter Unterhaltung absolut verständlich, als ein Stück "heile Welt". Eine besondere Lieblingsstelle / Zitat: „Diese Kiste ist alles, was uns geblieben ist. Sie steht in den Ruinen. In sie sperren wir alles ein, was war. Verwandelt wird es wieder heraus kommen. Fazit?: Bei 7 Teilnehmerinnen würde es von 2 verschenkt, 2 verschenkt mit Hinweis auf Eigenwilligkeit, 3 nicht verschenkt.
- Thomas Hettche: Herzfaden | Mysite
Thomas Hettche: Herzfaden Klappentext Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen Dachboden, wo Prinzessin Li Si, der klappernde Tod, Kater Mikesch und ein sprechender Storch auf es warten. Vor allem aber trifft es jene Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, für seine kleinen Töchter eine Marionettenbühne baut. In der Bombennacht, die 1944 Augsburg zerstört, verbrennt sie zu Schutt und Asche. "Herzfaden" erzählt, wie Walters Tochter Hatü mit ihrer Freundin dieses Puppentheater wieder auferstehen lässt und ihr neues Leben in den Ruinen erprobt. Es ist die Geburtsstunde von Figuren, die legendär geworden sind, wie dem Urmel oder Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer. zum Autor: Thomas Hettche ist ein deutscher Schriftsteller und Essayist. Er ist geboren 1964 in Treis, Landkreis Gießen. Über Leben und Wirken und die zahlreichen Auszeichnungen mehr... Quelle Wikipedia klick hier! Erfahrungen im Lesekreis klick hier::
- unsere Lesekreis-Erfahrungen | Mysite
Man versteht nicht, was man nicht mit anderen teilt... Wofür du keinen Sinn hast, das geht dir verloren. (Günderrode) 20250619_113057 Zur See von Dörte Hansen Der grosse Sommer von Ewald Arenz Ich bleibe hier von Marco Balzano Ein Engel an meiner Tafel von Janet Frame Was vom Tage übrig blieb von Kazuo Ishiguro Der Markisenmann von Jan Weiler Eine englische Ehe von Claire Fuller Deine Juliet von Mary Ann Shaffer Annie Barrows Der amerikanische Architekt von Amy Waldman Die Unschärfe der Welt von Iris Wolff Die Enkelin von Bernhard Schlink was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky Stay away from Gretchen von Susanne Abel Ein anständiger Mensch von Jan Christophersen Die Geschichte der Einsamkeit von John Boyne Der weisse Tiger von Aravind Adiga Die hellen Tage von Zsuzsa Bànk Frau Einstein von Marie Benedict Jakobs Schweigen von Anja Goerz Herzfaden von Thomas Hettche Kleine Freiheit von Nicola Kabel Das Seelenhaus von Hannah Kent Maschinen wie ich von Ian McEwan 3 sind 1 Dorf von Dina Nayeri Streulicht von Deniz Ohde Ombra von Hanns-Josef Ortheil Lempi Minna Rytisalo Belletristik Turbulenzen von David Szalay Annette, ein Heldinnen-Eops von Anne Weber Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells Neujahr von Juli Zeh Das Genie von Klaus Cäsar Zehrer Die Tochter des Fotografen von Kim Edwards
- Mariana Leky: Was man von hier aus sehen | Mysite
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann Klappentext: Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman. 'Was man von hier aus sehen kann' ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan … zur Autorin: Mariana Leky, geboren 1973 in Köln ist eine deutsche Autorin... siehe Wikipedia-Link ... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Belletristik, Fiktion erschienen im: Dumont Verlag herausgegeben: 2017 Seitenzahl: 320 unsere Lesekreis-Erfahrungen: Die Zauberwelt Luises, der Protagonistin in der Coming of Age Erzählung, oder: Die Welt, in der wir gerne leben möchten? Once upon a Time in einem kleinen westerwäldischen Dorf in den 80er Jahren, wo die Menschen skurril, sehr Erd- und Mystik- verbunden sind, verschroben in der ihnen eigenen kleinen Welt. Wir stellen fest: Eine Bearbeitung der Geschichte mit pragmatischen, praktischen oder gar zweckmäßigen Überlegungen ist nicht möglich, und wird nur zu Enttäuschungen führen, hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit der Ereignisse und Begebenheiten. 😉 Alles ist aus Sicht des neunjährigen Mädchens Luise und ihrer Wahrnehmung geschrieben. So werden beispielsweise keine zum Einsturz gefährdeten Böden repariert, sondern lediglich als außerordentliche Gefahrenstelle kenntlich gemacht. Der Roman umfasst 20 Jahre Entwicklung des 9-jährigen Kindes, bis zu dessen Abitur. Erwachsenwerden und Ausbildung zur Buchhändlerin bei Buchhändler Rödder, wir leiden mit beim erstmaligen Erleben Luises von Freundschaft, Liebe und Verlust. Was sich als logisch aufdrängt, wird oftmals ausgeblendet, manche Akteure sind mit ihrem Berufsstand und gleichsam mit ihrer Charaktereigenschaft oder ihren Gemütszustand beschrieben, aber nicht „benamt“. Bemerkenswert: etwa der tatsächliche Name des verliebten Optikers in (Oma) Selma kommt erst auf den letzten Seiten ans Licht, indem er während eines Telefonats sich namentlich vorstellt. Die Figurenzeichnungen der Personen und ihrer Charaktere sind sehr lebendig: Da ist der Schulkamerad MARTIN, der „Hochheber“ (Idol der Kran von Schachty), kommt bei Zugunfall ums Leben - sein Vater Palm ist Alkoholiker SELMA, Luises Oma, unbewusste Doppelgängerin von Rudi Carell 😉, sieht durch Okapi-Traum den Tod voraus …“Selma trug eine große violette Rüschen-Badehaube, die aussah wie eine Hortensie und die sie sich von Elsbeth geliehen hatte, damit Rudi Carrells Frisur nichts geschah“. OPTIKER– Dietrich Hahnberg, Liebesbriefschreiber, Mitarbeiter des Monats der der einzige Mitarbeiter ist. -ist schon seit Jahren in Selma verliebt, unzählige Briefe angefangen, nie zu Ende gebracht, oder gar abgeschickt. Selma und der Optiker sind beide maßgeblich in die Erziehung, Entwicklung und Bildung von Luise und Martin involviert. Die Ehe der ELTERN Luises ist weder harmonisch, noch funktioniert sie, beide wirken eher als Nebendarsteller, immer zweifelnd, ob man sich nicht besser trennen sollte. Mutter Astrid (Besitzerin des Blumenladens Blütenrein) hat es ewig eilig, und ein Verhältnis mit dem Eisdielenbesitzer Alberto mit Vorliebe für klingende Namen seiner Produkte z.B. „Flammende Versuchung, Heißes Verlangen“. Vater Arzt und Aussteiger, lebt in dem Gefühl etwas verpasst zu haben, möchte die Welt sehen und geht dann auf Reisen. „Ein bisschen mehr Welt hereinlassen“. HUND ALASKA als Metapher für Schmerz (des Vaters eingekapselter, der so externalisiert werden soll laut. Dr. Maschke), Mischling irischer Wolfshund mit Pudel (wer kann sich darunter etwas vorstellen?) Die abergläubige ELSBETH, Kräuterhexe wohnt am Dorfende stellt u.a. Schneckensalbe her, die graue Haare wieder blond machen soll. FREDERIC, der Mönch aus dem Wald, konvertiert zum Buddhismus, lebt in einem Kloster in Japan. „Luise liebt einen Buddhisten, der nicht zölibatär in Japan lebt und uns in drei Wochen besucht“ S. 162 Die immer schlecht gelaunte, traurige MARLIES, deren Tante hat sich mit 92 Jahren erhängt hat, und Marlies fand, „da lohnte das Aufhängen auch nicht mehr“ S 56 Besonders gefallen hat uns: Der Ton der Erzählung ist bewusst dem Alter Luises und Zeitgeist der 80er Jahre angepasst. Beispielsweise die Pralinen Mon Cheri zum Geburtstag Selmas, „da die Füllung so entspannend sei“ 3. Teil des Buches Kapitel S 147 „Unendliche Weiten" Star-Treck-Serie (Raumschiff Enterprise), der Märchenwelt, Heinrich, der Wagen bricht S.279, Der Froschkönig, Detailliert wie nur Kinderaugen zu beobachten, registrieren,die Beschreibungen der „Anzugsordnung“ der traurigen Marlies, die die Farbe ihrer Unterhosen mit einem ausgeleierten Norwegerpullover kombiniert. Es mag manchen Leserinnen mitunter allzu viel des Guten sein, amüsiert jedoch durch die Bildhaftigkeit, die hängen bleibt. Es wurde kritisiert: Unstimmig: Luise ist 1 Jahr jünger als Martin und macht ihm die Hausaufgaben Fragwürdig: Die „Läuterung Palms, (Vater Martins), der nach dem Verlust des Sohnes vom Alkoholiker zum bibeltreuen Gläubigen. Der Hintergrund des Mönchs fehlt, er kommt aus dem nichts, Familie? Zu viele Wiederholungen, wiederkehrende Sätze und Szenen. Was hat uns besonders berührt: Das Wort/Ähnlichkeitsspiel mit Oma Selma, Optiker, Martin und Luise, S. 50, überhaupt, ihre Hingabe zu den Kindern Zitate: "Keiner ist alleine, solange er noch WIR sagen kann" (S. 287) "Wenn wir etwas anschauen", S. 162) "Martin erkannte einen jungen Braunbären der sich sowohl mit seiner Farbe als auch mit dem Westerwald vertan hatte". Frederic: "Du bist verschwommen, Luise" Der Roman endet mit der Entscheidung Luises, hinaus in die weite Welt zu treten. Geht gut aus, stimmig und nicht abrupt. Zum Buchtitel: "Wenn man etwas gut Beleuchtetes lange anschaut, und dann die Augen schließt, sieht man dasselbe vor dem inneren Auge nochmal als unbewegtes Nachbild, in dem das was eigentlich hell war, dunkel ist, und das was eigentlich dunkel war, hell erscheint." Prolog Seite 9 Fazit: Vergleich zu „Helle Tage“ ein Resilienz- und Mutmach-Buch, wir würden es verschenken, empfehlen.
- Lesekreis-Erfahrungen Der Markisenmann | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Jan Weiler: Der Markisenmann Die Ich-Erzählerin Kim, berichtet als inzwischen 32-jährige Schauspielerin von ihren Problemen in der Familie, als verwöhnte und unzufriedene 15 Jahre alte Jugendliche und einer Tat, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Die Themen des Romans umfassen Freundschaft, Erste Liebe, das Erwachsenwerden, Rebellion und Verantwortung, Konstellationen in „Patchwork-Familien“, Verrat, die Problematik der beiden deutschen Staaten vor der Wiedervereinigung und Familiengeheimnisse… Es ist auch die Suche nach Identität, Kim’s Vater war bis zum Zeitpunkt des 1. Kennenlernens mit 15 „unscharf“, nämlich auf einer Fotografie und sonst nicht für sie vorhanden. Dies ändert sich mit ihrem Anschlag auf den Bruder. Sie darf nicht mit in den Familienurlaub, sondern muss die Ferienzeit bei ihrem leiblichen Vater, dem „Unscharfen“ in Duisburg verbringen. Sie erkennt sich zwar visuell in ihm, der Mensch selbst ist ihr natürlich völlig fremd, ebenso seine Gründe, nie vorher Kontakt mit ihr aufgenommen zu haben.... Wie hat es uns gefallen: Die sich entwickelnde Vater-Tochter-Beziehung ist so anrührend, bewegend und gleichzeitig komisch geschrieben, dass es schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Großartig gezeichnet ist das Lokalkolorit des Ruhrpotts, die Charakteristik des Menschenschlags. So nah am Puls, „menschelt“ es zuhauf. Was hat uns gefallen: Besonders gefallen hat uns der Schreibstil des Autors, das Herausarbeiten von Komik im Ernst der Geschichte. So die herrlichen Wortschöpfungen: – „wohlstandsverwahrlost“ Seite 122: „offenbar besaß Ronald Papen eine seit Jahrzehnten ausgebaute Wurst-Kompetenz“ Seite 198: „Stellt euch mal vor, der Lütz hat Eiswürfel gekauft, rief er. Das wird eine völlig neue Dimension von Trinkkultur. Unerhört.“ Die Figur der Außenseiterrolle, ob bei Kim, Ronald oder Alic ist sehr gut dargestellt. Seite 257: „Dass mein Vater als Erwachsener ein Außenseiter war, darauf war ich schon selbst gekommen“ Seite 102: „Ich verstand, dass er kein eigenbrötlerischer Mensch war, eher schüchtern und abwartend.“ Auch Alic sucht nach Zugehörigkeit, Identität: Seite 81 „Ich kann es nicht als Russe schaffen und auch nicht als Tunesier. Aber als Alik Cherif kann ich jemand sein“ „Er hatte keine Freunde, weil er sich niemanden zugehörig fühlte“. Hoch interessant auch Wandel der Figur Heikos während des Buchs, wir verraten nicht, wodurch 😉 Unsere besondere Aufmerksamkeit galt Kims Mutter und deren Gefühlen in der Familie. Was fanden wir noch bewegend: Die Entstehung der Vater-Tochter-Bindung ist sehr berührend. Seite 202: „Er wollte mir bloß nichts aufnötigen, zumal er keine Ahnung von pädagogischen Ansätzen bei schwer erziehbaren sechzehnjährigen Mädchen hatte. ( ..)er erzog mich trotzdem, quasi aus Versehen, indem er mir vorlebte, wie man sich als zivilisierter Mensch verhält.“ Die Laufbahn Alics, der trotz überdurchschnittlicher Anlagen, hoher Intelligenz, am Tresen von Klaus „endet.“ - Es fehlt die Förderung des Elternhauses, der Gesellschaft schlechthin. Vergleich zu „Streulicht“. Wir sprachen über: Sehr gut fanden wir ebenfalls das Treffen der Balance, bei den Schilderungen die den Stasi-Knast, die Foltermethoden betreffen. Sie werden nicht „ausgeschlachtet“ und dennoch kann jede(r) sich vorstellen, was es bedeutet hat. Fazit: U N E R H Ö R T 😉 Wir empfehlen nicht nur einhellig den Roman, wir wählen ihn auch liebend gern als Geschenkvorschlag. Am Ende ein kleiner Ausflug in die Musikwelt der Puhdys, dessen Text im Buch eine wichtige Rolle spielt und sehr zum berührenden Wohlfühlcharakter beigetragen hat: Puhdys - Wenn ein Mensch lebt '79 - YouTube
- Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit | Mysite
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit Klappentext: Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührernder Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte. Edit zum Autor: Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. (Quelle Diogenes Verlag) Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Roman, Gegenwartsliteratur erschienen im: Diogenes Verlag herausgegeben: 2016 Seitenzahl: 354 unsere Lesekreis-Erfahrungen
- Marco Balzano: Ich bleibe hier | Mysite
Marco Balzano: Ich bleibe hier Klappentext: Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: Entweder nach Deutschland auszuwandern, oder als Bürger zweiter Klasse in Italien bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand - mit Leib und Seele. zum Autor: Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand.... hier ein Interview zum Buch der 3sat Mediathek mit dem Autor vom 14.06.2020 Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Roman - Geschichte Südtirols Verlag: Diogenes erschienen: Original-Ausgabe 2018 Seitenzahl: 280 (Taschenbuch) aus dem Italienischen von Maja Pflug zu unseren Lesekreis-Erfahrungen
- Martin Suter: Melody | Mysite
Martin Suter: Melody Klappentext: In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit - vor über 40 Jahren - ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Für die Ordnung des Nachlasses stellt der alte Herr einen Studenten ein, der diesen Job dringend braucht. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob Dr. Stotz wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. zum Autor: Martin Suter, geboren 1948... Wikipedia zum Buch: Genre: Roman, liter. Fiktion Verlag: Diogenes erschienen: 2023 Seitenzahl: 320 unsere Lesekreis-Erfahrungen: Wir sind uns einig, dass es bessere Werke Suters gibt. Er gilt als einer der besten Erzähler der Gegenwart, die Geschichten sind ebenso intelligent wie unterhaltend, bergen immer eine Überraschung, ein Geheimnis. Der Roman ist ein Page-Turner der seine Leser*innen in die schillernde Welt der Reichen und Schönen eintauchen lässt. Der Stoff ist klar: Das zentrale Thema ist die Liebesgeschichte von Dr. Stotz zu Melody. - Die Kamingeschichten des Dr. Stotz. Darüber hinaus geht es um Illusion versus Wahrheit. Mit dem Wunschdenken eine Illusion schaffen, die von der harten Realität ablenkt. Es ist der Wunsch, dass die Dinge anders sind, als sie tatsächlich sind. Zitate Dr. Stotz: "Die Erinnerungen sind eine seltsame Sache je älter du wirst, desto weniger weißt du, ob sie echt sind oder einfach entstanden wie Stalaktiten in einer Tropfsteinhöhle." " Ich habe mein ganzes Leben versucht der Welt von mir ein bestimmtes Bild zu vermitteln, ihre Aufgabe besteht darin, dieses auch für die Nachwelt zu bewahren". " ..ich liebe die Fiktion wesentlich mehr als die Realität... .Ich möchte keine Geschichtsfälschung, sondern -Gewichtung" 😉 Wunschdenken und Realität sind zwei Konzepte, die oft in einem spannungsgeladenen Verhältnis zueinanderstehen. So sei diesmal eine kleine nicht zwingend ernst zu nehmende Karikatur gestattet: Wie im Märchen,... lebte ein sehr betagter Mann, einst erfolgreicher Wirtschaftsmagnat, in Gesellschaft und Politik angesehen und hoch dotiert, in einem Schloss, respektive einer Villa. Über deren Eingang war in Stein gemeißelt, passend zum Thema „Tempus fugit, amor manet“, der Leitgedanke. Dieser setzte sich in den Räumen mit entsprechenden „Altären“ seiner großen Liebe fort. Im Schloß sorgten die Bediensteten – eine begnadete Köchin, die mehr Sterne als ein Michelin-Restaurant verdiente, und ein Butler, so perfekt, dass er selbst Freddie Frinton (Butler James, Dinner for one) in den Schatten stellte, dafür, dass alles nach Plan lief. Und während der alte reiche Mann, nicht verkraften konnte, dass seine wesentlich jüngere Liebe ihn gegen einen jugendlicheren, vlt. besseren Mann eingetauscht hatte, in seiner Trauer schwelgte, hielt er mit aller Macht seine Version des einsamen Liebenden aufrecht. Schließlich war Stil das letzte Gesetz. Der äußere Schein war für ihn so wichtig wie der letzte Schliff an einem teuren Anzug. Als Bösewicht kam ein eifersüchtiger Bruder aus der Familie der Braut in die Szene, mit einem Herzen voller Missgunst, die getarnt war mit der Sorge über die zusätzliche Problematik der religiösen und kulturellen Unterschiede des Paares. - Und dann war da noch die Nichte des alten Mannes, die sich in Tom, den "Memoiristen" ad hoc verliebte. Das junge Paar, charmant und frisch , sorgte sich ernsthaft darum, ob sie mit dem ererbten Reichtum umgehen konnten. Schließlich war es nicht leicht, die Verantwortung für ein Vermögen zu tragen, das sie nicht einmal selbst verdient hatten! ....und wenn sie nicht... Die Beobachtungen im Lesekreis sind, dass die Charaktere mit ihrer Identität oder ihrem Selbstbild kämpfen, sich dabei aber nicht entwickeln. Die grundsätzliche Idee ist gut, aber ein wenig Selbstironie statt Theatralik hätte bisweilen nicht geschadet. Die Figuren sind zu sehr stereotyp, angefangen bei dem Narzissten Dr. Stotz, bis zum ewigen Studenten Tom Elmer, Rest siehe Märchen. Es geht uns zu viel um Mahlzeiten und den natürlich passenden!! Alkohol. Fazit: Wer sich einlassen, verzaubern lassen möchte, vom Ambiente der Superlative, auch was die Reisen des leidenden Dr. S angeht, kann bei diesem Buch Butler Roberto sagen hören: It is served. 😉