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- Wolf Haas: Eigentum | Mysite
Klappentext: Wolf Haas: Eigentum Mein ganzes Leben lang hat mir meine Mutter weisgemacht, dass es ihr schlecht ging. Drei Tage vor dem Tod kam sie mit der Neuigkeit daher, dass es ihr gut ging. Es musste ein Irrtum vorliegen." Mit liebevoll grimmigem Witz erzählt Wolf Haas die heillose Geschichte seiner Mutter, die, fast fünfundneunzigjährig, im Sterben liegt. 1923 geboren, hat sie erlebt, was Eigentum bedeutet, wenn man es nicht hat. "Dann ist die Inflation gekommen und das Geld war hin." Für sie bedeutete das schon als Kind: Armut, Arbeit und Sparen, Sparen, Sparen. Doch nicht einmal für einen Quadratmeter war es je genug. zum Autor: Wolf Haas, Jahrgang 1960... Wikipedia zum Buch: Genre: Fiktion Verlag: Hanser Verlag erschienen: 2023 Seitenzahl: 156 zu unserer Lesekreis-Erfahrung:
- Lesekreis-Erfahrungen Verzauberter Apri | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Verzauberter April - Elizabeth von Arnim Der Roman erzählt von vier englischen Frauen, die dem trüben Londoner Alltag entfliehen und gemeinsam einen Frühlingsmonat in einem italienischen Castello verbringen. Die Handlung spielt in den 1920er Jahren und folgt den Protagonistinnen: der schüchternen Lotty Wilkins, rothaarig, (nach Ansicht Mrs. Fishers zu direkt - die Wandlung von schüchtern zu direkt geschieht mit dem Betreten des Palais) der frommen Rose Arbuthnot, (Die, lt. Mrs. Fisher, mit der anständigen Frisur und der sanften Stimme) dunkeläugig, der verehrten Lady Caroline wunderschön, anmutig, 28 Jahre, unverheiratet, und eben der missmutigen Mrs. Fisher habsüchtig, egoistisch, spröde (ist 65 geht am Stock, seit 11 Jahren verwitwet immer noch Schwarz tragend). Vier Frauen, die sich zunächst kaum kennen, aber durch die Anzeige eines zu vermietenden Castellos in den sonnenverwöhnten Hügeln Italiens mit seinem mediterranen Flair zusammengeführt werden. Angezogen von dem gemeinsamen Wunsch nach Sinnstiftung, seien es vernachlässigte Ehen, gesellschaftlicher Druck oder Einsamkeit, begeben sie sich auf ihr Abenteuer. In und um das Castello paradiesische Zustände, üppige Landschaft, die vor Farben und Leben strotzt, und die den Protagonistinnen neues Selbstbewusstsein und Perspektiven der in der Selbstreflexion erfahren lässt. Im Laufe der Tage entdecken die Frauen, dass das Castello nicht nur ein Zufluchtsort vor ihren Problemen , sondern auch ein Ort der Heilung und Erneuerung ist. Die Ehefrauen erleben eine Renaissance der Wertschätzung und Anerkennung ihrer Männer. Am Ende wurde das Castello zu einem Heiligtum der Transformation 😉 Wie hat es uns gefallen: Es ist ein Märchen, anrührend und modern, trotzdem voller Frauenpower. Einfach erfrischend erquicklich, ob der ständig präsenten Problematik der Weltlage, sei es gesellschaftlich, politisch, oder klimatisch. Ein kleiner Auszug aus dem Feuerwerk der Naturbeschreibungen: Seite 87: „Die Glyzinen überschlugen sich in exzessiver Lebenslust, Blütenüppigkeit,; und da, wo die Pergola aufhörte, strahlte die Sonne auf scharlachrote Geranien, wahre Büsche und Unmengen von Kapuzinerkresse und leuchtenden Ringelblumen, die zu brennen schienen, auf rote und rosafarbene Löwenmäulchen, und jede Pflanze übertraf die andere an Leuchtkraft der Farbe.“ Was hat uns gefallen: Der "triviale Schmelz" wird immer wieder sehr geschickt ironisch gebrochen, die Autorin schrieb verschmitzt. Seite 199: „ (..)aber es war seltsam, es nach über fünfzig Jahren wieder zu verspüren. Sie hätte gern mit jemanden darüber gesprochen, aber sie schämte sich. Ein unsinniges Gefühl in ihrem Alter. Doch immer häufiger und mit jedem Tag stärker hatte Mrs. Fisher das lächerliche Gefühl, als würde sie bald knospen. ..“ Trotz Ihrer mürrischen Art verspürt Lotti Mitgefühl für Mrs. Fisher. Die anderen Damen haben Vorbehalte und Respekt, besonders vor ihrer scharfen Zunge und kritischen Art. Daher wirkt der gewaltlose Widerstand von Lotti gegenüber ihr, besonders geschickt. Die Wirkung von Schönheit, in diesem Fall die füllige Landschaft mit all ihren Sinneseindrücken, das geteilte ästhetische Erleben, verbindet die Menschen und schafft Gemeinsamkeit, ein Gefühl der Verbundenheit. Kritisiert wurde: dass die Ehemänner diese Idylle (gewünscht/gewollt) der Frauenrunde unterbrechen, sie werden recht karikiert ((bestimmt gewollt, aber ein wenig too much) dargestellt, die "Verwandlung" von Lotti, für unseren Geschmack etwas zu schnell vorangetrieben wird. Vergleiche mit: Sturmhöhe von Emily Bronte Zimmer mit Aussicht von E.M. Forster Der Geheime Garten von Frances Hodgson Burnett Fazit: Wir würden es empfehlen und verschenken, der Roman hat mit großer Leichtigkeit auch Tiefgang in den Fragen zur Selbstverwirklichung und weiblichen Rollenbildern der damaligen Zeit, einfach zum "Abtauchen"
- Louise Nealon: Snowflake | Mysite
Louise Nealon: Snowflake Klappentext: Debbie White wird auf einer irischen Milchfarm groß. Ihr Onkel Billy haus in der Gesellschaft der alten Griechen, einer Flasche Whiskey und des Sternenhimmels im Wohnwagen vor der Tür. Ihre Mutter Maeve verbringt die Tage im Schlafzimmer, wo sie Träume aufzeichnet, die sie für Prophezeiungen hält. Als Debbie beginnt, nach Dublin zu pendeln, um dort ein Literaturstudium aufzunehmen, prallen Welten aufeinander. Debbies zunächst zögerlicher und dann ungestümer Versuch, sich trotz ihres Dialekts und ihrer abgetragenen Farmjeans einen Platz in der Stadt und den Reihenihrer Mitstudierenden zu erkämpfen, droht nicht nur an ihren Selbstzweifeln zu scheitern, sondern auch an der Tatsache, dass die Verhältnisse auf dem Hof, der trotz allem ihr Zuhause ist, immer mehr aus dem Ruder laufen. zum Autorin: Louise Nealon, geboren 1991, wuchs auf einer Farm in der Grafschaft Kildare, Irland, auf. Sie studierte englische Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen's University Belfast. (Text Mare-Verlag) Wikipedia zum Buch: Genre: Irische Literatur, zeitgenössisch vom Erwachsenwerden Verlag: Mareverlag Übersetzerin: Anna-Nina Kroll erschienen: 2022 Seitenzahl: 343 unsere Lesekreis-Erfahrung
- David Szalay: Turbulenzen | Mysite
David Szalay: Turbulenzen Klappentext: Auf dem unruhigen Flug nach Madrid kommt eine Frau, die ihren kranken Sohn in London besucht hat, mit ihrem Sitznachbarn ins Gespräch. Der Geschäftsmann aus Senegal weiß noch nicht, dass ihn in Dakar die Nachricht eines tragischen Unfalls erwartet, bei dem ein Frachtpilot Zeuge wurde. In diesem höchst spannenden Roman berührt jedes Leben das nächste, ob es der indische Golfer ist, der seinen senilen Vater bestiehlt, oder die Tochter eines ausgewanderten Deutschen, die einen syrischen Flüchtling heiraten will. zum Autor: David Szalay, 1974 in Montreal, Kanada, geboren, wuchs in London auf. Er studierte an der Universität Oxford. Quelle: Wikipedia Klick hier: Erfahrungen in unserem Lesekreis Dieses Mal haben wir uns für ein Buch mit Kurzgeschichten entschieden, das entsprechend der Reise-Art Flugzeug rasant Geschwindigkeit aufnimmt und uns um den ganzen Globus führt. Die gesamte Skala der Schnelllebigkeit vor Corona wird uns hier noch einmal bewusst gemacht. Es hat uns gefallen: Alle Teilnehmerinnen sind sich einig, dass es sehr spannend und flüssig zu lesen ist, und dabei eine emotionale Achterbahn auslöst. Als besonders faszinierend wird die geographische Vernetzung empfunden: die Hauptperson jeder Folgeschichte kreuzte Pfade mit dem Protagonisten der vorhergehenden Geschichte. Dabei werden die Mitglieder einer Familie aus mehreren Blickwinkeln erlebt: – bei der 1. Episode und den 3 Letzten: Die 1. Geschichte, der Flug London/ Madrid, in der die Mutter ihren an Krebs erkrankten erwachsenen Sohn besucht hat und verabschiedet sich mit sorgenvollen Gedanken über die weitere Entwicklung - Die 10. Geschichte Kochi /Doha, bei der die Auswanderin Ursula, die geschiedene Frau des Krebskranken der 1. Geschichte, die einen Gärtner beschäftigt, dessen Arbeitsverhältnis als moderne Sklaverei bezeichnet werden kann: alle personenbezogenen Unterlagen, Reisepass, Arbeitserlaubnis etc. hält sie unter Verschluss. Ihre Gedanken kreisen um seine sexuelle Orientierung. Die 11. Geschichte Doha/ Budapest in der Ursula ihre Tochter Miranda besucht, die einen Flüchtling heiraten möchte, der Moslem ist. Ursula befürchtet rein wirtschaftliche Aspekte seitens Moussa. 12. Geschichte Budapest/London, Miranda nun wiederum besucht ihren Vater (siehe 1), um ihn bei der Therapie zu unterstützen. Wir unterhielten uns über: Das Grundthema des Buches ist die wie so oft im wahren Leben fehlende Kommunikation, die Sprachlosigkeit. Der Spannungsbogen im Wechselbad der Gefühle wird beispielsweise durch die folgenden Situationsbildern aufrechterhalten und deutlich: Einsamkeit des Piloten, der als 5-jähriger seine jüngere Schwester verloren hat und Zeuge des tödlichen Unfalls war. Hilflosigkeit , der Großmama, fassungslos, als ihre Tochter, das Neugeborene im Arm, alle Verzweiflung in die Worte packend „Er ist Blind„ ihr entgegen schleudert. (Mechanismen der Verstummung) Intoleranz in den Gesellschaftsstrukturen, Klassenunterschiede, Fahrer von Cheikh, wird von ihm geduzt, während er ihn mit „Sir“ anspricht und in der 2. Geschichte, der Gärtner Ursulas und seine Arbeitsbedingungen Liebe : Miranda's Flug Budapest nach London: „Sie war nach London geflogen, um ihren Vater in das St. Mary‘s Hospital zu begleiten zur CT. Die Vorstellung, dass er diesen Gang allein anträte, fand sie schauderhaft.“ Misstrauen der Mutter, als Miri ihre Heirat mit Moussa, einem syrischen Flüchtling ankündigt, er wolle sich damit den Aufenthalt in Europa sichern. Verrat des indischen Müßiggängers an seinem dementen Vater, den er bestiehlt. Zärtlichkeit: Jackie entscheidet sich nach einer Affäre ganz bewusst für ihren Ehemann. “Ich meine damit, dass ich kein Leben führen möchte, das nicht wahrhaftig ist.“ Verglichen mit: Thornton Wilder: Die Brücke von San Luis Rey Die Sinnsuche Lieblingszitat: S. 128 : …“und neben dem Lichtschalter hing das gerahmte Zitat Kennedys. Denn unter dem Strich verbindet uns alle die Tatsache, dass wir diesen kleinen Planeten bewohnen. Alle dieselbe Luft atmen. Alle eine gute Zukunft für unsere Kinder wünschen. Alle sterblich sind.“ Fazit: Ein auf 134 Seiten komprimiertes Buch mit unzähligen Möglichkeiten zum „weiterweben“.
- Ina Westmann: Heute beissen die Fische n | Mysite
Ina Westmann: Heute beissen die Fische nicht Klappentext: Eine Familie verbringt ihren Sommer auf einer abgelegenen Insel im finnischen Schärengarten. Vater, Mutter, Kind - Joel, Emma und Fanni.: Die Idylle könnte perfekt sein. Doch Emma, die Fotojournalistin ist oft und häufig in Krisengebieten unterwegs, wird von Kopfschmerzattacken und Halluzinationen geplagt: Treibt dort aus dem Nebel wirklich ein verlassenes Boot auf sie zu? Und sitzt da vorne auf dem Stein wirklich eine dunkelhäutige Frau und blickt aufs Meer? Oder sind es nur Erinnerungsfetzen an ein vergangenes Geschehen, das Emma bis in ihr Sommerrefugium verfolgt und droht, sie von sich selbst und ihren Liebsten zu entfremden? zum Autorin: Ina Westmann, geboren 1974, ist Schriftstellerin, renommierte Bloggerin und Kommunikationsmanagerin in der Verlagsbranche in Helsini. (Text Mare-Verlag) zum Buch: Genre: Roman, Belletristik, Drama Verlag: Mareverlag Übersetzer: Stefan Moster erschienen: 2021 Seitenzahl: 256 zu unseren Lesekreiserfahrungen:
- Marco Balzano: Ich bleibe hier | Mysite
Marco Balzano: Ich bleibe hier Klappentext: Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: Entweder nach Deutschland auszuwandern, oder als Bürger zweiter Klasse in Italien bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand - mit Leib und Seele. zum Autor: Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand.... hier ein Interview zum Buch der 3sat Mediathek mit dem Autor vom 14.06.2020 Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Roman - Geschichte Südtirols Verlag: Diogenes erschienen: Original-Ausgabe 2018 Seitenzahl: 280 (Taschenbuch) aus dem Italienischen von Maja Pflug zu unseren Lesekreis-Erfahrungen
- Minna Rytisalo: Lempi | Mysite
Minna Rytisalo: LEMPI das heißt Liebe Klappentext: Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat Der junge Bauernsohn Viljami hat sich in Lempi, die Tochter des Ladenbesitzers aus der kleinen StadtRovaniemi, verliebt. Hals über Kopf heiraten sie, und Lempi, der das Landleben fern ist, zieht zu Viljami auf den Hof. Um sie zu entlasten und über die Trennung von ihrer Zwillingsschwester hinwegzutrösten, stellt ihr Mann die Magd Elli ein, die insgeheim glühend eifersüchtig ist und selbst gern an seiner Seite wäre. Nach einem einzigen glücklichen Sommer wird Viljami zum Kriegsdienst eingezogen. Als er zurückkehrt, ist die Stadt zerstört und Lempi verschwunden. Dass sie wie ihre Schwester Sisko mit einem Wehrmachtsoffizier nach Deutschland gegangen sein soll, kann er sich nicht vorstellen. Viljami, die Magd Elli und Sisko erinnern sich an Lempi - aus ihrer jeweils eigenen, sehr individuellen Perspektive. Vielschichtig, emtional, eindrucksvoll: die Geschichte einer tragischen Liebe vor dem Hintergrund des Lapplandkrieges. zur Autorin : Rytisalo stammt aus Lappland und arbeitet als Finnischlehrerin. Sie betreibt im Internet einen literarischen Blog. 2016 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Lempi, der in Lappland angesiedelt ist. Er wurde als bester Roman 2016 mit dem Blogistania-Finlandia-Preis ausgezeichnet, außerdem erhielt Rytisalo 2017 den Botnia-Literaturpreis. Quelle: Wikipedia Klick hier: Lesekreis-Erfahrungen: Gefallen: Einhellig ist das Werk bei allen Teilnehmerinnen sehr gut angekommen. Die Lebendigkeit der Sprache, mit der sich die 3 Ich –Erzähler*Innen sich förmlich ins Ohr graben, nimmt alle gefangen. Auch dass jede /jeder mit einer ganz eigenen Stimme berichtet, wie er die Protagonistin für sich wahrgenommen und gefühlt hat. Die Diskussionsrunde wird bereits sehr lebendig bei der Frage der Identifikationsfigur, bzw. welche Perspektive der Erzähler*innen am meisten an den einzelnen Lesekreisteilnehmer emotional herankommt .- Viljami , der Ehemann, die Schmetterlinge der 1. Liebe im Bauch, kehrt traumatisiert vom Krieg zurück , führt eine innere Zwiesprache, in der er das Kennenlernen Lempis, sowie die wenigen Monate des Zusammenlebens Revue passieren lässt und seine bedingungslose Verehrung pflegt. Das Bewusstsein der Leere im Dasein des Heimkehrers. Seite 65: "Die Schotterstraße nehme ich nicht. Die ist für Menschen, die wissen, wohin sie wollen, und nicht schnell genug am Ziel sein können." Vergleich: Wolfgang Borchert, „Draußen vor der Tür„ Dann Elli , die Magd, im Vorhinein vom Schicksal benachteiligt, was ihre Behinderung, soziale Herkunft, finanzielle Situation und zumindest in ihrem Fühlen auch das Aussehen betrifft. Der Ton ist oft hasserfüllt und von Neid gebeutelt, ist doch Viljami ihre Liebe auf den ersten Blick, den sie mit allen Mitteln versucht, für sich zu gewinnen, dass er ihre Werte und Qualitäten erkennen möge. Ihre Erzählung als alte Frau gibt Sisko, die Zwillingsschwester wieder, sie war zum Zeitpunkt des Dramas mit einem deutschen Offizier liiert, der sie letzten Endes sitzen ließ. Sie berichtet von der innig-intensiven Beziehung der Zwillingsschwestern, richtungsweisend wie ein morphogenetisches Feld, spürt in sich nach, wie es der Zwillingsschwester gehen könnte, was gerade mit ihr passiert, dann geschehen ist. Endet in einer Art Ringstruktur, ich muss die Kinder meiner Schwester retten, bin nun für sie da. Die Hauptfigur Lempi ist da und doch nicht da. Wie wird Lempi vom einzelnen beurteilt: Wirklich faul, herablassend, selbstgefällig? Oder einfach eine junge, doch etwas verwöhnte Kaufmannstochter, die die Härte des Bauernlebens in der Einsamkeit unterschätzt hat. Ein Buch mit Diskussionspotenzial ;-) ! Bei der Stimmung im Werk werden Verbindungen zum „Seelenhaus“ geknüpft. Die nordische Mythologie, die das Wesen und Dasein von Elli bestimmt, die Flüche, mit denen sie Lempi mit bösen Verwünschungen belegt. Darüber hinaus stellen sich viele offene Fragen, die den Spannungsbogen des Buches noch steigern Das Zeitfenster einer Nacht für Geburt und Tod und der Löschung der Spuren, nicht zuletzt „Verschwindenlassen“ der Leiche die Erfolgsleiter von Sisko, von der Verlassenen Rückkehrerin , zur Ehefrau, der Mutter, Studium und Karriere Nicht gefallen bzw. kritisiert wurde, dass die Zusammenhänge des 2. Weltkrieges insbesondere darin die Rolle Finnlands nur angerissen, und erst mit dem Nachwort der Übersetzerin dankenswerter Weise mehr herausgearbeitet wurden Zum Lob des Nachworts der Übersetzerin und eines zum Cover des Buchs: Die Erklärung zu der schemenhaften Figur der lebensfrohen Lempi, fand ich großartig: Dass Elli sie durch ihre erhebliche Leseschwäche so unscharf gesehen hat. An dieser Stelle möchte ich mich sehr für die immer fruchtbaren und bereichernden Gespräche und Diskussionen unseres Lesekreises bedanken und freue mich auf viele weitere Begegnungen! Fazit: eine Empfehlung für Minna Rytisalo’s LEMPI!!!
- Lesekreis-Erfahrungen Eigentum | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Wolf Haas: Eigentum Wie hat es uns gefallen: Dieses Mal ist der Kritikanteil höher als bei anderen Werken, die bisher besprochen wurden. Das Mutter-Sohn- Verhältnis wird vom größten Teil der Gruppe als lieb- und respektlos wahrgenommen, der Humor des Autors kommt nicht an. Den Erzählstil empfinden sie als schonungslos und bissig, mit Sarkasmus das Leben der Mutter ins Lächerliche gezogen. Der Roman hat Zwei Handlungsstränge Das Leben der Mutter und zwar ausschließlich Der Aufgabe von Wolf Haas, der eine Poetiklesung, die er halten soll, vorbereitet, Er beginnt 2 Tage vor ihrem Tod, als der Autor noch kein Thema für seine Lesung erkoren hat, demzufolge ist auch kein Text vorhanden. Die Überlegung ist „kann man vom Leben schreiben“ Der Schauplatz ist vornehmlich das Alten- und Pflegeheim, in dem die Mutter ihn zur Welt brachte, und nun dem Tode entgegendämmert. Es wurde von einer Geburtsklinik in ein Pflegeheim umgewandelt. The Circle of Life S. 75: „weil ich in dem Gebäude, in dem meine Mutter starb, geboren wurde. Zuerst hat sie meinen Bruder hier zur Welt gebracht, vier Jahre später mich, jetzt starb sie hier. „Da wären wir wieder einmal. (….) Jetzt ging der Embryo nahezu 60 Jahre später zurück“. Vielleicht ein wenig zu pathetisch, aber auch sehr melancholisch Der Schreibstil: Bei den Erzählpassagen Mutter - Sohn, wechselt er gerne in die Sprache der Mutter in Dialekt und einfacher gehalten. Was hat uns gestört: Es wurde die Mutter als „vorgeführt“ empfunden, der Humor eher als makaber. Lästig wirkten auf viele auch die ständigen Wortwiederholungen. Am meisten berührt hat uns: Am meisten berührt negativ war für fast alle das Begräbnis der Mutter (Was könnte sie anhaben) die „Spielerei mit Beileid.. Am positivsten berührt hat uns das „Telefonieren“ mit dem Jenseits gleich zu Beginn des Buches und zum Ende, ebenfalls eine schöne Schließung des Kreises. Die Zusammenfassung der Fertigkeiten und Sprachgewandtheit seiner Mama auf Seite 116/117 präsentieren eine intelligente Frau, die alles konnte „nur nicht mit Leuten“ und zeigt liebevolle Zärtlichkeit und Hochachtung. „Nachdem sie ihren Traum, ihr eigenes Grundstück zu erwerben, aufgegeben und von keinerlei Eigentum Besitz ergriffen hatte, hatte etwas von ihr Besitz ergriffen: Niedergeschlagenheit.“ Vergleich: Wir fühlen uns erinnert an Alex Schulmans „Verbrenn all meine Briefe“ Lieblingsstellen Zitate: Über das Seufzen als vorsprachliche Äußerung Seite 21: das vorwurfsvolle, mitfühlende, Lustvolle, sentimentale, schmerzerfüllte. 😉 Wir sprachen über: Die Verbitterung dieser Frau, über ihre lebenslange Armut, die Entbehrungen und Auswirkungen der Weltkriege, die Inflation. Die prägende Erfahrung für Mutter und Kind Seite 34: „Schon als Fünfjähriger wusste ich, was Inflation war“ (….) Das ganze Geld hin. Kaputt. (…) Hast nichts mehr dafür gekriegt. (…) Alles hin.“ Eine Frau, die leider keinen Optimismus für sich in Anspruch nehmen konnte. Was ist unsere Meinung zur Stimmung im Werk: Der Sound des Buches ist uns zu düster, pietätlos, sein Humor gemessen am Thema für zu makaber, was bei der Beerdigung bspw. besonders kritisiert wird. Bei den meisten stellt sich ein unangenehm bedrückendes Gefühl ein. (Seite 147). Es kommt keine Spannung auf. Was ist unser Fazit, sind unsere Erkenntnisse? Vielleicht als Einstieg in die Haas-Sprache das falsche Buch!
- Lesekreis-Erfahrungen 22 Bahnen | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Caroline Wahl: 22 Bahnen: Wie hat es uns gefallen: Die Autorin zählt zu den Schriftstellerinnen der jungen Generation, in unserem Lesekreis sogar zur Jüngsten. Nach ihren eigenen Aussagen wollte sie eine zeitlose Geschichte schreiben, die jede Altersgruppe anspricht und weit weg von ihrem eigenen Leben ist. Dem können wir so nicht zustimmen, ist doch jede Generation durch unterschiedliche technologisch und kulturelle Einflüsse geprägt, und bringt daher eigene Interessen, Werte und Erfahrungen mit. Erzählt wird in einer jungen Sprache, die klar und präzise ist, mit trendiger Ausdrucksweise. In den drehbuchhaften Dialog, die Variante der direkten Rede Er:, Sie:, muss sich erst eingelesen werden. Tilda schwimmt regelmäßig ihre 22 Bahnen, ein Ritual, das ihr Halt gibt, hilft, mit ihrem Alltag umzugehen. Eine junge Frau sehnt sich nach einem selbstbestimmten Leben, während sie mit katastrophalen familiären Belastungen, ersten Liebeserfahrungen und dem Bewusstsein ihrer Verantwortlichkeit konfrontiert ist. Sie ist die zentrale Figur, eine starke junge Frau als Heldin. In einem Familienleben, das keines ist, versucht sie die jüngere Schwester zu schützen und zu coachen, „ich hätte 5 Monate Zeit, um Ida vorzubereiten. …Denn ich kann nur gehen, wenn Ida gewappnet ist. Sie müsste eine Kämpferin werden, und ich müsste sie rüsten. ….(…)“ Seite 73: versäumte Jugend: „Ich bin die ganze Zeit hiergeblieben, ganze 6 Jahre nach dem Abi, und während meine Freunde wegzogen, umzogen und reisten ..(…)..war ich 6 Jahre hier, habe gearbeitet, studiert, Ida großgezogen..(..). Wie eine Oma. ..dabei weine ich immer noch, aber ich lache auch laut, weil ich Ida habe und Ida mich hat.“ Was hat uns gefallen: Die Texte sind oft sehr poetisch und die Sehnsucht nach Freiheit fühlbar. Seite 65 „…die Wolken flogen nur so dahin. Das Gesicht eines Pandabären, dem allmählich ein Körper wuchs, und ein Adler, der seine Flügel immer weiter ausbreitete.“ Schwimmen Seite 53:“....und das Wasser, in das ich mich ungeduscht fallen lasse, schmiegt sich um meinen erschöpften Körper und wäscht das Chaos, das ich ausgeschwitzt habe, von meiner Haut.“ Seite 150: „Der Herbst ist ein Magier, der alles verzaubert. Er hüllt die Welt in Wind, Nebel und Regen, und es riecht nach Leben. Grün wird zu Feuer.“ Seite 105: Zuflucht Lesen 😉 Die Gedanken über das Lesen, die Bücher: „Ich wusste, das Lesen ein guter Vorschlag sein würde. Lesen hat mir damals viel gegeben, und gibt mir immer noch viel. …(..) dass mir niemand diese Geschichten, diese Welten wegnehmen kann, in die ich mich zu flüchten vermag, beruhigte mich und machte mich unverwundbar.“ Nicht gefallen hat uns, dass kein Perspektiv-Wechsel auf die Mutter stattfindet. Auch das erfolgreiche Ende (Tilda coacht Ida so, dass sie ihren Weg auch mit der Distanz, die Tildas Doktoranden-Stelle mit sich bringt, zu ertragen glaubt. )– , halten wir für ein wenig 😉 realitätsfern. Es sorgt jedoch mit für das Wohlfühl-Gefühl, das sich beim Lesen einstellt….und: Der Märchenprinz für Tilda darf natürlich auch nicht fehlen. Berührend fanden wir: Toll beschrieben: Die Ambivalenz, die sich im Verhältnis zur Mutter hervorhebt: Sie wird sowohl als Bezugsperson als auch als Monster dargestellt, insbesondere wenn sie in ihrer Sucht gefangen ist. Das Wechselspiel zwischen den widersprüchlichen Gefühlen und Rollen – von Mutter zu Ungeheuer und umgekehrt- wird deutlich gezeigt. Abtauchen in Fantasien: Ida malt und erfindet Märchen, die sie mit Tilda zusammen weiterentwickelt, als Flucht von der Realität. Seite 76 „Es war einmal eine mutige Ritterin. Ihr Name war Tilda.“ Als Lieblingsperson in der Gruppe wurde Ida gekürt, ein Kind, dessen absolute und einzige Bezugsperson in der desolaten Familie die große Schwester ist. Fazit: Wir würden es einordnen in die Kategorie Resilienz-Buch, es ist nicht verstörend, zerstörerisch, manchmal nicht ganz glaubhaft. Für die ganz Jungen und jung Gebliebenen ist das Buch absolut zu empfehlen und gelungen. Die Älteren dürfen gern neugierig sein, es kann mit einem Augenzwinkern gelesen werden. Unsere Gruppe ist sich einig, das Buch ist besonders für die jüngere Generation geeignet, die mit frischem Blick und viel Energie in die Geschichte eintauchen möchte.
- Jane Gardam: Ein untadeliger Mann | Mysite
Klappentext: Jane Gardam: Ein untadeliger Mann Aus dem Englischen von Isabel Bogdan. Alles an Edward Feathers ist ohne Fehl und Tadel - seine Garderobe, seine Manieren und sein Ruf als Anwalt mit glänzender Karriere in Hongkong. Nun ist er alt und muss mit dem Tod seiner Frau Betty zurechtkommen, so wie er immer mit allem zurechtgekommen ist. Seine perfekte Haltung täuscht alle und manchmal sogar ihn selbst. Doch mit Bettys Tod bricht etwas in ihm auf, und behutsam beginnt Feathers, vergangene Ereignisse ans Licht zu holen. An einem kalten englischen Wintermorgen setzt er sich ans Steuer seines Wagens und fährt los, das eigene Leben zu erkunden. zur Autorin: Jane Gardam, geboren 1928, ist eine englische Schriftstellerin... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Gegenwartsliteratur Verlag: Hanser Verlag erschienen: erstmals 2004 Übersetzung: Isabel Bogdan 2015 Seitenzahl: 352 zu unserer Lesekreis-Erfahrung
- Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb | Mysite
Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb Klappentext: Stevens dient als Butler in Darlington Hall. Er sorgt für einen tadellosen Haushalt und ist die Verschwiegenheit in Peron: Niemals würde er auch nur ein Wort über die merkwürdigen Vorgänge im Herrenhaus verlieren. Er stellt sein Leben voll und ganz in den Dienst seines Herrn. Auch die vorsichtigen Annäherungsversuche von Miss Kenton, der Haushälterin, weist er brüsk zurück. Viele Jahre lang lebt er ergeben in seiner Welt, bis ihn eines Tages die Vergangenheit einholt. Das kritische Porträt einer von Klassen und Hierachien geprägten Gesellschaft und eine bittersüße Liebesgeschichte, erzählt von einem, der seinen Stand nie hinterfragt und der nie auch nur geahnt hat, dass er liebte. zum Autor: Kazuo Ishigiguro... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: historischer Roman Original-Verlag: Blessing erschienen: 1989 Seitenzahl: 288 aus dem Englischen von Hermann Stiehl zur Lesekreis-Erfahrung
- Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit | Mysite
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit Klappentext: Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührernder Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte. zum Autor: Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. (Quelle Diogenes Verlag) Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Roman, Gegenwartsliteratur erschienen im: Diogenes Verlag herausgegeben: 2016 Seitenzahl: 354 unsere Lesekreis-Erfahrungen Wie hat es uns gefallen : Das Buch liest sich sehr flüssig und spannend und ist emotional stark mitreißend. Die Sprache ist poetisch. Der Einstieg ist eine Familiengeschichte, die der Ich-Erzähler Jules rückwärts aufrollt. Er beginnt 2014 nach Erwachen aus dem Koma durch einen schweren Motorradunfall, den er selbst provoziert hat. Er erzählt seine Biografie und die seiner Geschwister Marty und Liz, die sich mit der Frage "Vorbestimmung von Glück und Unglück", Überwinden von Verlust, Annahme von Trauer, der Verflechtung von Familienbanden beschäftigt. Der Plot spielt auf 2 Zeitebenen, der Gegenwart 2014 und die Ereignisse von 1980 bis 2014 Als autobiographisch wird angesehen, dass Benedict Wells seine gesamte Schulzeit im Internat verbrachte seine Kindheit war so durch die Abwesenheit der Eltern bestimmt. Besonders berührend, bewegend fanden wir: Durch den tragischen Tod (ebenfalls Unfall) der Eltern kommen die Kinder getrennt in ein Internat. Die Familie als Zufluchtsort gibt es nicht mehr. .Aufgrund der einstürmenden seelischen Belastungen verändern sich Charaktere und Verhaltensweisen der Kinder. „eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind, man weiß nie, wann er zuschlagen wird“ Jules , das jüngste der Geschwister, wandelt sich vom aufgeweckten lebhaften Jungen, der selbstbewusst und kreativ bereits im Alter von 7 kleine Geschichten schreibt, in ein ängstliches, zurückhaltendes Kind, das eine Sprachmarotte entwickelt. Einzig zu seiner Klassenkameradin Alva, die zu seiner großen Liebe und Frau wird, fühlt er ein Zugehörigkeitsgefühl. Marty entwickelt sich zum Eigenbrötler, einem Nerd Klugscheißer. Er leidet unter Angstzuständen und Phobien, etwa ständiges zwanghaftes Klinkendrücken. Liz versucht sich im Internat als femme fatale und hat hier ihre erste Abtreibung. Später rutscht sie in den Drogenkonsum und kann keine Beziehung halten, eine weitere Abtreibung folgt. -Es ist besser, für das was man ist gehasst, als für, das was man nicht ist, geliebt zu werden.- Andrè Gide Wir diskutierten: Ist die Handlung überfrachtet, beispielsweise die Ehe von Alva mit dem Schriftsteller Romanow, dem Jules bei seinem Suizid beisteht. Auf das Geschehen fixiert, fehlen manchmal atmosphärische Beschreibungen. Ist das Ende zu konstruiert, beispielsweise die kinderlose Elena erhält in Jules Kindern ihren Trost. Wir sprachen über: Überwindung von Angst Trauer und Trauerverarbeitung Selbstbestimmter Umgang mit dem Leben /Sterben (Romanow Vergleiche: Erich Segal, Love Story Johannes Mario Simmel, Liebe ist nur ein Wort Fazit: Ein anderes Leben, durch die Familienbande gestärkt, das Annehmen der eigenen Fehler und Schwächen. Mut zur Übernahme von Verantwortung und das Einfinden in die Rolle als Witwer und Vater. Seite 70 "stark im Ei "- fat in his Genes – John Irving