
Suche Autor*in oder Titel
Results found for empty search
- Lesekreis-Erfahrungen Stay away from Gre | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Susanne Abel: Stay away from Gretchen Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten – Zitat August Bebel im Roman Zur Story : Die Geschichte der 84-jährigen Greta, die an Alzheimer leidet, und ihrem Sohn Thomas genannt Tom, der nun erfährt, warum seine Mutter während seiner Kindheit nicht so für ihn da war, wie er sich das erhofft, gewünscht hätte, sie oft in Psychiatrischen Kliniken behandelt wurde. Susanne Abel erzählt hier eine Seite der Nachkriegsgeschichte, die weniger in der Öffentlichkeit verbreitet wurde, und dennoch nicht weniger erschütternd ist. Es sind 2 Erzählstränge vorhanden: die Geschichte Greta (Gretchens) 1931 geboren, ihre Kindheit bis in die 50er Jahre, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und die Flucht. In der Zeit zwischen 1948 und 1955 kamen zirka 4800 sog. „Brown Babys“ auf die Welt, Kinder deutscher Mütter und Afro-Amerikaner. Sie wurden diskriminiert und schikaniert, von der deutschen Bevölkerung, sowie dem amerikanischen Militär. Nicht selten wurden sie zwecks Adoption in die USA gebracht. Und die des 45-jährigen Journalisten Thomas (Tom), Sohn von Greta, die in 2015 spielt, er lebt als Nachrichtensprecher und Korrespondent in Köln. Wie hat es uns gefallen: Der Roman lässt sich rasch und flüssig lesen. Wenn auch sprachlich nicht einwandfrei, gelingt es Susanne Abel ihre Leser*innen emotional absolut in Bann zu ziehen, dergestalt mitzunehmen, dass es schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Wir sind uns einig: Ein echter „Page Turner“ eben ;-) Was hat uns gefallen: Das Brückenschlagen der Chronik, die Dramen der Menschen, die im 2. Weltkrieg flohen, mit denen die aus Afghanistan und Syrien 2015 auf der Flucht waren. „ich will kein Flüchtling mehr sein“ Seite 156 - Vergleich Dinah Nayeri, „Der undankbare Flüchtling“ Welche Figuren, Charaktere standen uns am nächsten: Am besten gefallen hat uns die Beschreibung des Charakters Gretas. Ihr Mut, die Keckheit, ihr Wille und Galgenhumor als Heranwachsende und blutjunge Frau sind sehr gut herausgearbeitet. Auch die intuitive Schlagfertigkeit Gretchens, die sie sich in Anbetracht ihrer Demenz erhalten hat, ist schön ausgeführt. Am meisten berührt: In diesem emotionsgeladenen Roman ist es schwierig, die Ereignisse zu evaluieren. Besonders bewegend fanden wir die Szene, als der geliebte Vater völlig verändert endlich nachhause kommt. Vergleich Wolfgang Borcherts, „Draußen vor der Tür“ Auch der Sorgerechtsentzug von Marie, der kleinen Tochter Gretchens mit 4 Jahren. „Opa schlug ihr die aktuelle Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung hin…Überschrift: Start in ein neues Leben- Acht Mischlingskinder auf dem Weg in eine glückliche Zukunft“ Nicht gefallen: Der Charakter Thomas‘ kommt in der Gruppe nicht gut an, zu sehr Macho, Lebemann mit Alkoholexzessen, Freizeitallüren. Ebenso die Flapsigkeit der Sprache, „Jesus-Verschnitt, Gas- Wasser- Scheiß-Heini“ findet keine Begeisterung. Die Ernsthaftigkeit bzw. Langlebigkeit des Verhältnisses von Jenny und ihm wird von der Gruppe angezweifelt. Viele Szenen scheinen unseren Teilnehmerinnen zu kurz angerissen, eventuell auch von der „Kultur des Schweigens“ der Nachkriegszeit herrührend. Fazit: Ein Roman, der viel Anlass zu Gesprächen und Diskussionen bietet und niemanden kalt lässt. – Wir würden es verschenken 😉
- Lesekreis-Erfahrungen was vom Tage übrig | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Kazuo Ishiguro: was vom Tage übrig blieb, herausgegeben 1989: The Remains of the Day, Was vom Tage übrig blieb, ist ein historischer Roman, die Handlung und Personen des Werks sind fiktiv, die Ereignisse geschichtlich nachgewiesen. Während einer 6-tägigen Reise, die Butler Stevens nach 30 Jahren Dienst 1956 unternimmt, ist es wahrscheinlich die 1. Selbstreflexion, die er zulässt. Die Reise fasst er selbst als Dienstreise auf, um die ehemalige Hauswirtschafterin Mrs. Kenton zurückzuholen, wie er insgeheim hofft. Erstmalig gelingt es ihm, die Schönheit seines Landes zu erkennen und genießen, während er in Rückblenden die vergangenen Jahre betrachtet: Seite 41: 1. Tag der Reise Salisbury 1956, „es war in der Tat ein schönes Gefühl, dort oben zu stehen, umsummt von den Klängen des Sommers und umweht von einer leichten Brise“ dem gegenüber: Seite 17: „Es war mir vergönnt, Sir, im Laufe der Jahre innerhalb dieser Mauern das Beste von England zu sehen.“ 😉 Wie hat es uns gefallen : Es ist ein feinsinniges und getragenes Buch, keine leichte Kost, von wunderbarer Sprache. Die Figuren sind überaus lebendig gezeichnet und die Reisebetrachtungen Englands stimmungsvoll . Das Motiv WÜRDE zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk, insbesondere die Festlegung der Butler-Würde, wie sie von Stevens, überliefert durch seinem Vater, nicht nur verstanden und verinnerlicht, sondern auch gelebt wird. Hauptakteure, ihre Charakter und Konstellationen: Mr. Stevens , seit über 30 Jahren oberster Butler von Darlington Hall, fühlt sich als Hüter des Hauses, mit Ernsthaftigkeit und eiserner Disziplin ist er präzise, ordentlich und pflichtbewusst. Für Spaß und Ironie fehlt ihm der Sinn. Er ist ein Gefangener der anerzogenen bzw. (seines Vaters) übertragenen Überzeugungen bis zur Selbstaufgabe. In seinem Berufsverständnis eines „Großen Butlers“, geht es ihm um Professionalität. In seiner rationalen Gedankenwelt kann er lange seine Gefühle für Miss Kenton nicht zugeben. Miss Kenton: Sie verließ Darlington Hall vor 20 Jahren, um zu heiraten, ist emotional und sagt, was sie denkt - selbstbewusst und streitbar - und sie war in Mr. Stevens verliebt. Lord Darlington ist zu Beginn des Romans bereits verstorben….- in unehrenhaftem Andenken in der Bevölkerung Ein Great Britain Gentlemen des Establishments - Very britisch: Höflich, ordentlich und strukturiert, lädt zu Konferenzen mit britischen und nationalsozialistischen Politikern ein, vielleicht naiv… Den fragwürdigen Charakter dieser Treffen ignoriert Mr. Stevens vollständig. Er hält auch später daran fest, dass Lord Darlington in gutem Glauben (ein ehrenhafter Gentlemen!) gehandelt hat …“er war wirklich kein schlechter Mensch …“ -Das Schweigen der Hinterbliebenen- Mr. Farraday , neuer Besitzer von Darlington Hall und damit Dienstherr Mr. Stevens, ist Amerikaner, offen, unverkrampft und unkompliziert. Er bevorzugt laut Mr. Stevens eine Art der leichten, humorvollen Konversation! 😉 Farraday beobachtet belustigt /kritisch die steife, beherrschte Art von Mr. Stevens, und versucht, ihn zu Reaktionen oder Meinungsäußerungen zu ermuntern. Uns hat gestört: Neben seinem Beruf hat Stevens kaum Interessen. Dazu ist er kein zuverlässiger Erzähler. Er verleugnet sich selbst, seine Gefühle. Alle Schilderungen der Ereignisse werden aus seiner Sicht erzählt, die verbrämt ist, durch seine absolute Loyalität gegenüber Lord Darlington. Besonders berührt hat uns: …Als nicht einmal beim Tod seines Vaters sich Stevens Emotionen erlaubt. Er unterdrückt das Eingestehen seines großen Verlustes. Seite 135: „Stevens, fehlt Ihnen etwas?“…(…)“Es tut mir leid, Sir. Die Spuren eines anstrengenden Tages“ . Die Eindrucksvolle Szene, die die Resignation, Ausweglosigkeit der Angestellten offenbart: Miss Kenton, der trotz anderer Denkweise nichts übrigbleibt, als zu akzeptieren, dass die beiden jüdischen Dienstmädchen entlassen werden. Eine Maßnahme wie die Kündigung ihrerseits, hätte für sie selbst ein Existenzproblem geschaffen. ..die Erkenntnis Stevens des Fortschreitenden Alters. Seite 285: „Ich gab ihm das Beste, das ich zu geben hatte, und jetzt – nun, jetzt sehe ich, dass nicht mehr viel übrig ist, was ich noch geben kann.“… …die Bitternis für Stevens, zu begreifen, dass die Sinndeutung der Werte, die er für unerlässlich hält, ihn daran hinderte, etwas für sich in Anspruch nehmen zu können, indem er Miss Kenton nicht nur aus dem Haus, sondern in die Arme eines anderen Mannes getrieben hat. Die Verabschiedung von Miss Kenton /Ms.Benn Seite 281: „Schließlich kann man die Uhr nicht mehr zurückdrehen….(….).. in diesem Augenblick brach mir das Herz.“ wir sprachen über: Klassendenken, Hierarchien, Privilegierte Die gesellschaftlichen Verhältnisse Englands in den 30er Jahren, die Vorherrschaft von "Tradition und Ordnung". Moral der High Society, reich, arrogant, einflussreich Seite 49: Die WAHRE gute Gesellschaft,… und die WAHREN Herrschaftshäuser Wie die Würde des Butler, ist auch die Definition eines englischen Gentlemen und dessen Würde festgeschrieben: nobler Instinkt und Ehre Fazit: Erschütternd am Ende: Nichts gelernt!! Seinem neuem Dienstherrn will sich Mr. Stevens durch „antrainierten“ Humor und Schlagfertigkeit anbiedern . Porträt eines GROSSEN Butlers: Ein Mann, dessen letzter Halt die Form, der Stil ist.
- Mary Ann Shaffer & Annie Barrows: Deine | Mysite
Mary Ann Shaffer and Annie Barrows: Deine Juliet Klappentext: London in den späten vierziger Jahren: Die temperamentvolle junge Schriftstellerin Juliet erhält eines Tages einen erstaunlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey. Er hat antiquarisch ein Buch erworben, das zuvor ihr gehörte. Zwischen der Literatin und dem Bauern entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz eines literarischen Clubs erfährt, den die Inselbewohner gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto neugieriger wird sie. Sie beschließt, auf die Insel zu reisen. Dort stößt sie auf die Geschichte von Elizabeth und deren großer Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sie lernt Dawsey kennen... zu den Autorinnen: Mary Ann Shaffer und Annie Barrows... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Brief-Roman Übersetzung aus dem Englischen: Margarete Längsfeld und Martina Tichy erschienen im: btb (Taschenbuch) herausgegeben: 2008 Seitenzahl: 304 zu unserer Lesekreiserfahrung
- Isabel Bogdan: Der Pfau | Mysite
Klappentext: Isabel Bogdan: Der Pfau "Einer der Pfauen war verrückt geworden." Dummerweise geschieht das gerade, als Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung sich mitsamt einer Psychologin und einer Köchin zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der schottischen Highlands zurückgezogen haben. Der verrückt gewordene Pfau , das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt. Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem 1. Roman pointenreich von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen, die bald keiner der Beteiligten mehr durchschaut. zur Autorin: Isabel Bogdan, ist eine deutsche Literatur-Übersetzerin, Schriftstellerin... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Gesellschafts-Satire Verlag: Kiepenheuer & Witsch erschienen: 2016 Seitenzahl: 256
- Susanne Abel: Stay away from Gretchen | Mysite
Susanne Abel: Stay away from Gretchen Klappentext: Eine große Liebe in dunklen Zeiten. Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk zur Autorin: Susanne Abel, 1971 im badischen Dorf (Kork) an der französischen Grenze geboren.... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Erzählende Romanliteratur erschienen im: DTV Verlag herausgegeben: 2021 Seitenzahl: 528 unsere Lesekreis-Erfahrungen: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten – Zitat August Bebel im Roman Zur Story : Die Geschichte der 84-jährigen Greta, die an Alzheimer leidet, und ihrem Sohn Thomas genannt Tom, der nun erfährt, warum seine Mutter während seiner Kindheit nicht so für ihn da war, wie er sich das erhofft, gewünscht hätte, sie oft in Psychiatrischen Kliniken behandelt wurde. Susanne Abel erzählt hier eine Seite der Nachkriegsgeschichte, die weniger in der Öffentlichkeit verbreitet wurde, und dennoch nicht weniger erschütternd ist. Es sind 2 Erzählstränge vorhanden: die Geschichte Greta (Gretchens) 1931 geboren, ihre Kindheit bis in die 50er Jahre, Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg und die Flucht. In der Zeit zwischen 1948 und 1955 kamen zirka 4800 sog. „Brown Babys“ auf die Welt, Kinder deutscher Mütter und Afro-Amerikaner. Sie wurden diskriminiert und schikaniert, von der deutschen Bevölkerung, sowie dem amerikanischen Militär. Nicht selten wurden sie zwecks Adoption in die USA gebracht. Und die des 45-jährigen Journalisten Thomas (Tom), Sohn von Greta, die in 2015 spielt, er lebt als Nachrichtensprecher und Korrespondent in Köln. Wie hat es uns gefallen: Der Roman lässt sich rasch und flüssig lesen. Wenn auch sprachlich nicht einwandfrei, gelingt es Susanne Abel ihre Leser*innen emotional absolut in Bann zu ziehen, dergestalt mitzunehmen, dass es schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Wir sind uns einig: Ein echter „Page Turner“ eben ;-) Was hat uns gefallen: Das Brückenschlagen der Chronik, die Dramen der Menschen, die im 2. Weltkrieg flohen, mit denen die aus Afghanistan und Syrien 2015 auf der Flucht waren. „ich will kein Flüchtling mehr sein“ Seite 156 - Vergleich Dinah Nayeri, „Der undankbare Flüchtling“ Welche Figuren, Charaktere standen uns am nächsten: Am besten gefallen hat uns die Beschreibung des Charakters Gretas. Ihr Mut, die Keckheit, ihr Wille und Galgenhumor als Heranwachsende und blutjunge Frau sind sehr gut herausgearbeitet. Auch die intuitive Schlagfertigkeit Gretchens, die sie sich in Anbetracht ihrer Demenz erhalten hat, ist schön ausgeführt. Am meisten berührt: In diesem emotionsgeladenen Roman ist es schwierig, die Ereignisse zu evaluieren. Besonders bewegend fanden wir die Szene, als der geliebte Vater völlig verändert endlich nachhause kommt. Vergleich Wolfgang Borcherts, „Draußen vor der Tür“ Auch der Sorgerechtsentzug von Marie, der kleinen Tochter Gretchens mit 4 Jahren. „Opa schlug ihr die aktuelle Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung hin…Überschrift: Start in ein neues Leben- Acht Mischlingskinder auf dem Weg in eine glückliche Zukunft“ Nicht gefallen: Der Charakter Thomas‘ kommt in der Gruppe nicht gut an, zu sehr Macho, Lebemann mit Alkoholexzessen, Freizeitallüren. Ebenso die Flapsigkeit der Sprache, „Jesus-Verschnitt, Gas- Wasser- Scheiß-Heini“ findet keine Begeisterung. Die Ernsthaftigkeit bzw. Langlebigkeit des Verhältnisses von Jenny und ihm wird von der Gruppe angezweifelt. Viele Szenen scheinen unseren Teilnehmerinnen zu kurz angerissen, eventuell auch von der „Kultur des Schweigens“ der Nachkriegszeit herrührend. Fazit: Ein Roman, der viel Anlass zu Gesprächen und Diskussionen bietet und niemanden kalt lässt. – Wir würden es verschenken 😉
- Anja Goerz: Jakobs Schweigen | Mysite
Anja Goerz: Jakobs Schweigen Der angesehene Bremer Rechtsanwalt Michael Ahlendorf liegt erschossen in seiner Kanzlei. Vier Schüsse sind auf ihn abgegeben worden, der letzte war tödlich. Dringend tatverdächtig ist sein siebzehnjähriger Sohn Jakob. Er wurde kurz nach der Tatzeit beim Verlassen der Kanzlei gesehen. Aber hat er ein Motiv? Für Jakobs Großmutter bricht eine Welt zusammen. Nicht nur hat sie ihren Sohn verloren - ihr Enkel soll auch noch ein Mörder sein? Doch Jakob ist zu keinem Gespräch bereit. Nicht mit Dora, nicht mit David, seinem Dad, nicht mit der Polizei. Überzeugt von Jakobs Unschuld, stellt Dora an der Seite ihres alten Freundes Wolfgang, Rechtsanwalt im Ruhestand, eigene Nachforschungen an. Und fördert eine Tragödie zutage, die sie zutiefst erschüttert. Klappentext: zur Autorin: Anja Goerz geboren 22. April 1968 in Niebüll ist eine deutsche Hörfunkmoderatorin und Autorin . Quelle Wikipedia klick hier! Erfahrungen im Lesekreis: Was hat uns gefallen? Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, ist der Umgangssprache der jüngeren Generation angepasst. Für manche wurde ein wenig Lokalkolorit von Bremen gut herausgearbeitet, die Präsenz des Stadtbildes und die sogenannten „Bremer Pfeffersäcke“ zu denen sich die Protagonisten Dora, sowie ihr verstorbener Ehemann mit den Kindern unbedingt zugehörig fühlen und es auch sind. Was hat uns gestört? Es ist ein Roman der, trotz des interessanten Themas - Kinder in gleichgeschlechtlicher Ehe- zu sehr an der Oberfläche bleibt, und nicht in die Tiefe geht. Das Thema Leihmutter ist zu kurz behandelt, gleichsam abgehandelt. Wir sprachen über: „Sympathietragende Figuren“ – gibt es in diesem Roman nicht ;-) Dora in ihrer Unselbständigkeit und Unsicherheit glaubt an das von ihr nach außen dargestellte Cover der trotz „ungewöhnlicher“ Konstellation funktionierenden angesehenen Familie mit dem dazugehörigen Familienleben. Kirsten versinkt in immerwährendem Selbstmitleid, das nur die anderen zu verantworten haben. Jakob begeht den absoluten Vertrauensbruch, indem er das Passwort für den PC seines Dad knackt. Michaels Vater erwartet von seinem Sohn geschlechtsrollenkonformes Verhalten. Dora will die Probleme nicht sehen, ihre Kinder erfahren unter ihrem patriarchischem Mann nie eine Stärkung des Selbstbewusstseins, ebenso wenig Dora selbst. Zeitgeist: Wie es euch gefällt? Homosexualität – Zwang zur Etikettierung in der Gesellschaft Viele Psychologen vertraten noch bis in die 80er Jahre hinein die Ansicht, dass es sich bei der Homosexualität um eine Störung handle, die therapiert werden könne. Der § 175 BGB Strafbarkeit der Sexualität von Gleichgeschlechtlichen wurde am 11. Juni 1994 aus dem BGB gestrichen. Das Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft, kurz Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG), ermöglichte von August 2001 bis einschließlich September 2017 zwei Menschen gleichen Geschlechts in der Bundesrepublik die Begründung einer Verpartnerung. Erst seit 2017 ab diesem Zeitpunkt gibt es die gleichgestellte Ehe für alle. Wie empfinden wir die Stimmung im Werk, hält es die Spannung? Einhellig ist die Meinung, dass schon früh klar ist, von wem der letzten Endes „finale“ Todesschuss ausgeführt wurde. Fazit, würden wir es empfehlen, verschenken? Ein unterhaltendes Buch, für einen verregneten oder bitterkalt verschneiten Couch-Nachmittag, mit anregendem Gesprächsaustausch!
- Tonio Schachinger: Echtzeitalter | Mysite
Tonio Schachinger: Echtzeitalter Klappentext: Ein elitäres Wiener Internat, untergebracht in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft ist das Gamen, konkret das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Nach dem Tod seines Vaters wird für ihn aus dem Hobby eine Notwendigkeit. Ohne dass jemand aus seinem Umfeld davon wüsste, ist Till mit 15 eine Online-Berühmtheit. der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück? Im Abschlussjahr 2020 kommt für Till, in der Schule und im Leben, alles noch einmal ganz anders als gedacht zum Autor: Tonio Schachinger, geboren 1992 in Neu-Delhi.. Wikipedia zum Buch: Genre: Roman, liter. Fiktion, Coming of Age Verlag: Rowohlt-Verlage erschienen: 2023 Seitenzahl: 368
- Lesekreis-Erfahrungen Eigentum | Mysite
Lese-Erfahrungen in unserem Lesekreis: Wolf Haas: Eigentum Wie hat es uns gefallen: Dieses Mal ist der Kritikanteil höher als bei anderen Werken, die bisher besprochen wurden. Das Mutter-Sohn- Verhältnis wird vom größten Teil der Gruppe als lieb- und respektlos wahrgenommen, der Humor des Autors kommt nicht an. Den Erzählstil empfinden sie als schonungslos und bissig, mit Sarkasmus das Leben der Mutter ins Lächerliche gezogen. Der Roman hat Zwei Handlungsstränge Das Leben der Mutter und zwar ausschließlich Der Aufgabe von Wolf Haas, der eine Poetiklesung, die er halten soll, vorbereitet, Er beginnt 2 Tage vor ihrem Tod, als der Autor noch kein Thema für seine Lesung erkoren hat, demzufolge ist auch kein Text vorhanden. Die Überlegung ist „kann man vom Leben schreiben“ Der Schauplatz ist vornehmlich das Alten- und Pflegeheim, in dem die Mutter ihn zur Welt brachte, und nun dem Tode entgegendämmert. Es wurde von einer Geburtsklinik in ein Pflegeheim umgewandelt. The Circle of Life S. 75: „weil ich in dem Gebäude, in dem meine Mutter starb, geboren wurde. Zuerst hat sie meinen Bruder hier zur Welt gebracht, vier Jahre später mich, jetzt starb sie hier. „Da wären wir wieder einmal. (….) Jetzt ging der Embryo nahezu 60 Jahre später zurück“. Vielleicht ein wenig zu pathetisch, aber auch sehr melancholisch Der Schreibstil: Bei den Erzählpassagen Mutter - Sohn, wechselt er gerne in die Sprache der Mutter in Dialekt und einfacher gehalten. Was hat uns gestört: Es wurde die Mutter als „vorgeführt“ empfunden, der Humor eher als makaber. Lästig wirkten auf viele auch die ständigen Wortwiederholungen. Am meisten berührt hat uns: Am meisten berührt negativ war für fast alle das Begräbnis der Mutter (Was könnte sie anhaben) die „Spielerei mit Beileid.. Am positivsten berührt hat uns das „Telefonieren“ mit dem Jenseits gleich zu Beginn des Buches und zum Ende, ebenfalls eine schöne Schließung des Kreises. Die Zusammenfassung der Fertigkeiten und Sprachgewandtheit seiner Mama auf Seite 116/117 präsentieren eine intelligente Frau, die alles konnte „nur nicht mit Leuten“ und zeigt liebevolle Zärtlichkeit und Hochachtung. „Nachdem sie ihren Traum, ihr eigenes Grundstück zu erwerben, aufgegeben und von keinerlei Eigentum Besitz ergriffen hatte, hatte etwas von ihr Besitz ergriffen: Niedergeschlagenheit.“ Vergleich: Wir fühlen uns erinnert an Alex Schulmans „Verbrenn all meine Briefe“ Lieblingsstellen Zitate: Über das Seufzen als vorsprachliche Äußerung Seite 21: das vorwurfsvolle, mitfühlende, Lustvolle, sentimentale, schmerzerfüllte. 😉 Wir sprachen über: Die Verbitterung dieser Frau, über ihre lebenslange Armut, die Entbehrungen und Auswirkungen der Weltkriege, die Inflation. Die prägende Erfahrung für Mutter und Kind Seite 34: „Schon als Fünfjähriger wusste ich, was Inflation war“ (….) Das ganze Geld hin. Kaputt. (…) Hast nichts mehr dafür gekriegt. (…) Alles hin.“ Eine Frau, die leider keinen Optimismus für sich in Anspruch nehmen konnte. Was ist unsere Meinung zur Stimmung im Werk: Der Sound des Buches ist uns zu düster, pietätlos, sein Humor gemessen am Thema für zu makaber, was bei der Beerdigung bspw. besonders kritisiert wird. Bei den meisten stellt sich ein unangenehm bedrückendes Gefühl ein. (Seite 147). Es kommt keine Spannung auf. Was ist unser Fazit, sind unsere Erkenntnisse? Vielleicht als Einstieg in die Haas-Sprache das falsche Buch!
- Amy Waldmann: Der amerikanische Architek | Mysite
Amy Waldman: Der amerikanische Architekt Klappentext: Eine Jury hat sich in Manhattan versammelt, um den besten Entwurf einer Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlags vom 11. September auszuwählen. Nach langwierigen Beratungen und einem zähen Ringen um das richtige Konzept öffnen die Juroren den Briefumschlag, der den Namen des bislang anonymen Gewinners enthält und sind schockiert. Eine heftige Auseinandersetzung um die Person des Architekten beginnt: Wer darf sich zum Fürsprecher der Trauernden erheben? Innerhalb der Jury setzt sich Claire Burwell am leidenschaftlichsten für den umstrittenen Gewinner ein. Als Betroffene, die ihren Mann bei dem Attentat verlor, hat ihre Stimme besonderes Gewicht. Doch als die Entscheidung an die Öffentlichkeit gelangt, gerät Claire ins Visier entrüsteter Familienangehöriger und wird zur Zielscheibe sensationshungriger Journalisten, radikaler Aktivisten und ehrgeiziger Politiker. Nicht zuletzt bringt der so komplizierte wie begabte Architekt sie an ihre Grenzen. zu unseren Lesekreiserfahrungen zur Autorin: Amy Waldman, 1969 in den USA geboren, ist eine Journalistin und Autorin, die an der Yale-University studierte.... siehe Wikipedia -Link Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: Gegenwartsliteratur Übersetzung aus dem Amerikanischen: Brigitte Walitzek erschienen im: Heyne Verlag (Taschenbuch) herausgegeben: 2011 Seitenzahl: 506
- Lesekreis-Erfahrungen Die hellen Tage | Mysite
Lesekreis-Erfahrungen: Die hellen Tage: Kleine Einstimmung und freie Assoziation "Der hellen Tage", deren Geschichte in und um Heidelberg, später bis nach Rom führt ;-) Rom - mit freundlicher Genehmigung und zur Verfügung-Stellung von Frau Marliese Will Wie hat es uns gefallen? Ein Mut-Mach-Buch über das Erwachsenwerden mit immer wieder positiven Elementen und Wendungen des Lebens. In der Erzählung finden sich Alle wieder. Mit dem Aspekt des häufigen Draußen-Seins, bereichert durch die Wahrnehmung des Kindes, das alle Umstände noch heller, noch strahlender, glücklicher empfinden lässt. Die Geschichte beginnt mit der Kindheit in den 60er Jahren und endet um die Zeit des Mauerfalls. Sie lässt uns teilhaben am Erwachsenwerden, der Pubertät, dem Abschied vom Zuhause und dem Aufbruch zum Studium nach Rom und schließlich die Rückkehr. Inhaltlich geht es außerdem um Trauer, Verluste und Verlassenwerden, Verrat und Lügen. Wie finden wir die Beschreibungen? Bildreich und farbig, geradezu poetisch die Beschreibung der Farben, Stimmungen, Landschaften und die Gefühlswelten der Protagonisten. Dadurch fühlt man sich schnell in die Geschichte „mit hineingenommen“. Die Autorin berichtet mit viel Einfühlungsvermögen, jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger. Die Erzählperspektive hat Tagebuch-Charakter. Sie ist fortlaufend chronologisch, es wird nicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt. Welche der Figuren stehen uns am nächsten? Allen voran die unkonventionelle Evi, die mit all ihren Schrulligkeiten sehr liebenswert wirkt. Im Prinzip sind alle Figuren sympathisch, weil in ihrer Gefühlswelt nachvollziehbar, lediglich Ellen und Zigi könnte teilweise Egoismus unterstellt werden, was beide unsympathischer erscheinen lässt. Zigi gewinnt allerdings am Ende wieder an Sympathie, da er seine Bedürfnisse zugunsten von Evis Erkrankung hintenanstellt. Die weiblichen Figuren, insbesondere die Mütter, werden als starke Persönlichkeiten geschildert, die maßgebliche Stützen für andere sind. Zusammen flechten sie ein tröstliches Netzwerk, das die Kindheit und Problematik der besonderen Umstände auffängt und trägt. Unsere Lieblingsstellen / Zitate: Zitat Seri: „Wir laufen durch Kirchblüt, und alles ist anders, wir haben es verloren, so wie wir die Orte unserer Kindheit verlieren, zum 1. Mal, wenn wir keine Kinder mehr sind, und später noch einmal, wenn wir als Erwachsene zurückkehren und uns wundern wie sie wirklich aussehen“ „Wir hatten unsere Mütter, und trotz deren kleinen und großen wunden, die sie uns zufügten, klammerten wir uns an sie und hielten uns fest an ihren Händen, als könnten wir sonst umfallen, als könne uns etwas zustoßen, in der Zeit, in der wir Abschied nahmen von den vielen Dingen, die unsere Kindheit eingerahmt hatten“. Was hat am meisten berührt? Einig waren wir uns bei der Szene, in der Evi ihren Wunsch nach einer Grabinschrift äußert: „Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück.“ Darüber hinaus haben uns viele unterschiedliche Szenen sehr stark berührt, weil man sich den Figuren durchwegs sehr nahe fühlt. Würden wir das Buch empfehlen? Das Buch würden wir in jedem Fall empfehlen und darüber hinaus auch verschenken, evtl. mit dem Hinweis, sich nicht von über mehreren Zeilen ausufernden Sätzen abschrecken zu lassen. – Wir befinden vom Buchhandel zu Recht als „Hochkaräter“ bezeichnet!
- Juli Zeh: Neujahr | Mysite
Juli Zeh: Neujahr Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen. Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell, bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern. Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater – in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig heimsuchen wie ein Dämon. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femès. Damals hat sich etwas Schreckliches zugetragen - etwas so Schreckliches, daß er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens. Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute. zur Autorin: Klappentext: Juli Zeh (bürgerlich Julia Barbara Finck; geb. Zeh; Pseudonym Manfred Gortz; geboren 30. Juni 1974 in Bonn ist eine deutsche Schriftstellerin , Juristin und Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburgs , die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde und auch durch ihr gesellschaftlich-politisches Engagement bekannt ist. Neben ihrer literarischen Arbeit betätigt sich Juli Zeh auch journalistisch. Sie schreibt u. a. Essays für Die Zeit und die FAZ . Quelle Wikipedia - klick hier Erfahrungen im Lesekreis: Wie hat es uns gefallen? Unser üblicher Einstieg in die Diskussion, ist in diesem Buch schlecht anwendbar. „Gefallen“ ist nicht die richtige Begrifflichkeit. Fesselnd mit Sicherheit, oft verstörend und aufwühlend. Es hat ein interpretationsfähiges Open End, bietet durchgängig Diskussionsgrundlagen. Sämtliche Muster von Kommunikationsstörungen treten zutage. Die menschlichen Abgründe und deren Folgen, zeigen die Hilflosigkeit mit der der Einzelne zu kämpfen hat – posttraumatische Belastungsstörungen – für Henning und seine Schwester Luna. Wie finden wir die Beschreibungen? Der Inhalt und Aufbau des Romans ist gut strukturiert, stellt das dunkle „ES“ des Protagonisten Henning in den Vordergrund. (Sigmund Freud des Unterbewusstseins „ICH und ES“). Seine Panikattacken, die er durch Sport auspowert und in den Griff zu kriegen sucht. Sein Ehrgeiz, der Rolle als gleichberechtigter Partner in einem zeitgemäßen Familien-Modell gerecht zu werden krampft. Er und Theresa, seine Frau kümmern sich zu gleichen Teilen um die Erziehung der Kinder, sowie den finanziellen Unterhalt. Er hat jedoch immer das Gefühl, es genügt nicht, sei nicht genug und fühlt sich überfordert, - ist es. Es geht ihm schlecht. Das Zerrbild einer modernen Familie entsteht, das Gefüge hält nicht zusammen. So hautnah beschrieben, dass die Szenerie an Munch’s „Der Schrei“ erinnert, so greifbar ist die Verzweiflung, die Aussichtlosigkeit, Depression. Welche der Figuren stehen uns am nächsten: Es gibt hier keine Lieblingsfiguren, Menschen, die man gerne näher kennen möchte, denen man gerne begegnet wäre. Es sind keine Identifikationsfiguren vorhanden, es ist rein Hennings seelenwundes Kindheitstrauma, seine Geschichte. Unsere Lieblingsstellen / Zitate: „Wenn er versucht, falsche Gedanken zu vermeiden rennt er wie ein gehetztes Reh durch den eigenen Kopf „ „Schließlich kommt es im Leben immer und überall darauf an, ob etwas funktioniert, und solange alles funktioniert, muss man eigentlich auch nichts machen“ Was hat uns am meisten berührt? Die furchtbare Situation der verlassenen Kinder, die Verzagtheit Hennings, alles „richtig“, verantwortungsbewusst mitdenkend zu machen, Luna gegenüber, nach Lob, Anerkennung der Eltern heischend. Die Kinder, die sich durch Stunden und Tage quälen, Henning immer in seiner Beschützerrolle für Luna. Bei manchen Teilnehmerinnen ist die Grenze der erträglichen Vorstellung anhand der Leiden der Kinder erreicht. Die Lieblosigkeit, das lange Schweigen der Mutter: „Ich hatte schon lange auf deinen Anruf gewartet“ Die Liebe der Geschwister, die gefühlte Verantwortlichkeit Hennings für Luna bis ins Erwachsenen-Dasein, die er nicht abgeben kann. Was hat uns nicht gefallen? Eindeutig der Schluss: Eventuell zu schnelles Ende einer dramatischen Entwicklung – Rauswurf Lunas, um für sie dadurch ihre Selbständigkeit zu erzwingen – fraglich - Befreiung für Henning - fraglich Würden wir das Buch empfehlen? Das Buch würden wir absolut empfehlen und auch verschenken, unter Umständen mit Vorwarnung, dennoch ein Lese-Erlebnis!
- Pascal Mercier: Der Klavierstimmer | Mysite
Pascal Mercier: Der Klavierstimmer Ein berühmter italienischer Tenor wird während der Aufführung von Puccinis "Tosca" auf offener Bühne erschossen. Die Kinder des Täters, die Zwillinge Patrice und Patricia, reisen nach Berlin, um zu verstehen, wie es zu dieser Tat kommen konnte. Schicht für Schicht legen sie die Beweggründe frei, die ihren Vater, einen legendären Klavierstimmer und glücklosen Opernkomponisten, zur Waffe greifen ließen. zum Autor: Pascal Mercier, dieses Jahr im Juni gestorben,... Quelle Wikipedia . bitte hier klicken! zum Buch: Genre: tragischer Roman Verlag: btb (als Taschenbuch) erschienen: erstmals 1998 Seitenzahl: 507 zu unserer Lesekreis-Erfahrung: